„Manifest der Vielfalt“: Regenbogenfarben in Bruck

Den Anfang des starken Zeichens für Offenheit und gegen Diskriminierung machte am Freitag im Stadttheater die Vernissage des Gymnasiums zum Thema „Identities“. „Ich habe 58 Jahre alt werden müssen, um zur Muse zu werden“, scherzte „Manifest der Vielfalt“-Initiator Franz Babka-Nowak, seines Zeichens LGBTIQ+-Beauftragter der SPÖ Bruck. Er sei nämlich an Gymnasium-Direktorin Sabine Puchinger mit der Idee herangetreten, zum Thema einen künstlerischen Beitrag zu leisten. Das Gymnasium war gleich mit Begeisterung dabei.
Letztendlich haben die Klassen 5a bis c, 6a bis c, 7b und 7c im Kunstunterricht das Thema „Identities“ bearbeitet. Die Ergebnisse waren am Wochenende im Stadttheater zu sehen, einige der Werke sollen auch noch länger in der Bar Taro ausgestellt werden, ließ Babka-Nowak wissen. „Die Welt würde viel besser aussehen, wenn sich alle erlauben würden, sie selbst zu sein“, zeigte sich Babka-Nowak überzeugt.
„Manifest der Vielfalt“: Regenbogenfarben in Bruck. Mit einem ganzen Veranstaltungsreigen wurde am Wochenende die Toleranz und die Vielfalt in Bruck gefeiert.
Dem stimmte auch Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) zu. „Es freut mich, dass sich in der Welt diesbezüglich etwas bewegt.“ Die Vernissage wurde von einem Konzert von Markus Stinauer untermalt. Am Samstagabend gab es dann noch einen Auftritt der Imprtagonisten zum Thema.
Der Samstagvormittag stand aber ganz im Zeichen der Präsentation des Manifests der Vielfalt und des nun regenbogenfarbig bemalten Bogen am Körnerplatz. „Wir leben in einer Zeit, in der wir ganz viel scheinbar nicht beeinflussen können. Wie wir miteinander umgehen, darauf haben wir aber ganz viel Einfluss“, betonte Babka-Nowak und zeigte sich erfreut: „Wir haben den einzigen Regenbogen Österreichs, der permanent in der Öffentlichkeit angebracht wurde.“ All dies solle ein Zeichen dafür sein, wie Bruck sein will, erklärte daraufhin der Stadtchef. „Lebenswert von A bis Z, mit Respekt und Toleranz. Das ist eine gute Basis für ein tolles Miteinander“, so Weil.
Zustimmung dazu kam auch von den Pfarrern der Evangelischen und der Katholischen Kirche, Jan Magyar und Erich Waclawski. Sie betonten, dass die gegenseitige Wertschätzung schon in der Bibel steht.
Wie kontrovers das Thema ist, zeigte sich kurze Zeit später bereits auf Facebook. Ein Bild vom frisch eingefärbten Stadtbogen sorgte dort einerseits für viel Begeisterung, andererseits aber auch für heftige Kritik auf zum Teil niedrigem Niveau.