1.000 Unterschriften gegen Lafarge-Deponie

Mit solch großer Resonanz haben die Initiatoren der Unterschriftenaktion gegen die geplante Baurestmassendeponie des Zementherstellers Lafarge nicht gerechnet, wie Josef Palkowitsch zugibt: Über 1.000 Menschen, vornehmlich aus Mannersdorf und Götzendorf, haben die Aktion mit ihrer Unterschrift bei Informationsständen und online unterstützt. Vor allem haben sich, laut Palkowitsch, zahlreiche Anrainer der Protestaktion angeschlossen, die „schon jahrzehntelang der Staub-, Lärm- und Geruchsbelästigung des Werks ausgesetzt sind“.
Hauptkritikpunkt der Initiative „Unser Mannersdorf“, der Palkowitsch selbst angehört, ist nach wie vor der Standort, „der in Wien besser geeignet wäre, da dort auch die meisten Baurestmassen anfallen“.
Die ersten 1.000 Unterschriften wurden Vertretern des Zementherstellers und der Stadtregierung bereits übergeben. Das Gespräch suchen möchte die Initiative auf jeden Fall weiterhin mit allen Verantwortlichen. Lafarge erklärt, dass „im Zuge der gesamten Planungsphase großer Wert auf Information und Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern gelegt wurde z.B. in Form des moderierten „Runden Tisches“. Geocycle-Manager Christian Lampl dazu: „Uns ist Transparenz wichtig. Das beinhaltet, dass sich die Menschen über unterschiedliche Sichtweisen informieren, diese diskutieren und auch Vorschläge einbringen können sowie in einem ausführlichen Austausch mit Projektkritikern.“
Bürgermeister Gerhard David (SPÖ) äußert sich dazu, dass „die hohe Anzahl an UnterstützerInnen keinesfalls ignoriert werden kann. David weiters: „Auch ich bin kein großer Freund dieses Projekts. Wir werden das Thema auf jeden Fall bei der kommenden Gemeinderatssitzung aufs Tapet bringen und diskutieren. Ich werde mich auch mit meinen Kollegen aus Götzendorf und Sommerein beratschlagen.“
Das behördliche Genehmigungsverfahren gemäß Abfallwirtschaftsgesetz läuft derzeit noch. Ob ein Veto der BürgerInnen bzw. eine Intervention der drei Bürgermeister etwas an den Fakten wird ändern können, ist fraglich, denn wenn das Projekt behördlich genehmigt wird, haben auch sie keine Handhabe mehr. Lafarge geht jedenfalls von einer problemlosen Genehmigung und Baustart und Inbetriebnahme der Deponie im Jahr 2023 aus.