Knappes Match um Neuwahlen in Au

Ende Jänner wurde in Au zuletzt gewählt. Der davor amtierende Bürgermeister Herbert Mihaly wurde abgewählt, wenngleich das Ergebnis knapper ausgefallen war, als viele das vermutet hätten. Die ÖVP ging mit 351 Stimmen als stimmenstärkste Partei hervor. Mihalys „Zukunftsbündnis Mihaly“ erhielt 310 Stimmen. Die beiden neuen Bürgerlisten schafften es ebenfalls mit jeweils einem Mandat in den Gemeinderat.
Jetzt, nur sechs Monate später, haben alle fünf Gemeinderäte des „Zukunftsbündnisses Mihaly“ ihre Mandate zurückgelegt – und wollten damit neuerlich einen Wahlgang in der kleinen Gemeinde vom Zaun brechen. Ob ihnen das gelingt, entschied sich erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Denn bis zuletzt wurde noch mit Ersatzmitgliedern verhandelt, sich doch angeloben zu lassen und den Gemeinderat damit beschlussfähig zu erhalten.

Davor war das bestimmende Thema des Unmuts bei ZuM das wiedereröffnete Freibad gewesen. So beklagte etwa Geschäftsführender Gemeinderat Franz Robitza, dass täglich 62.500 Liter Trinkwasser in das Bad laufen würden, nur um über den Überlauf wieder in Richtung Kläranlage zu fließen.
„Mit dieser Vergeudung des Trinkwassers kann ein normaler Haushalt zehn Jahre versorgt werden“, prangerte Robitza die Verschwendung an. Er hatte gefordert, die Wasserzufuhr auf drei Kubikmeter pro Tag zu reduzieren. Darüber hinaus hatte ZUM eine Aufsichtsbeschwerde wegen des Bades bei der Bezirkshauptmannschaft eingebracht.
Die seit wenigen Monaten amtierende Bürgermeisterin Reka Fekete (ÖVP) versteht die Vorgangsweise des Zukunftsbündnisses nicht. „Wir waren jetzt erst vier Monate im Amt und handlungsfähig. Es hat eine Zusammenarbeit gegeben und es sind wahnsinnig tolle Projekte entstanden“, zählt Fekete neben der Wiedereröffnung des Bades die Schaffung der dringend benötigten Kindergarten-Plätze und die Instandsetzung des Spielplatzes auf.
Außerdem habe man einen barrierefreien Zugang zum Gemeindeamt auf den Weg gebracht. „Wir haben viel gearbeitet und viel geschafft. Ich verstehe es nicht und finde es bedauerlich“, kommentiert Fekete die Rücktritte. Sie will jedenfalls wieder als Spitzenkandidatin für die ÖVP ins Rennen gehen, sollte es tatsächlich zu Neuwahlen kommen. „Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur reden, sondern auch tun“, betont Fekete, dass sie auch dem Zukunftsbündnis die Hand gereicht habe.
Zu den Vorwürfen in Sachen Bad sagt Fekete: „Es ist tatsächlich eine Frischwasserzufuhr nötig, aber wir haben sie auf ein Minimum reduziert. Aber deshalb wollen wir das Bad auch möglichst schnell erneuern.“ Das Wasser sei Brunnenwasser, das danach wieder in den natürlichen Kreislauf zurückkomme.