Ordination zieht ins alte Gemeindeamt in Margarethen

Martina Rath, Fachärztin für Frauenheilkunde und Allgemeinmedizinerin, und Silke Sobotka, Fachärztin für Nuklearmedizin und ebenfalls Allgemeinmedizinerin, harmonieren nicht nur als Freundinnen gut. Ihre Fachbereiche würden ebenfalls gut zusammenpassen, sodass der Wunsch entstand, gemeinsam eine Praxis zu eröffnen.
Roman Babes – Lebensgefährte von Rath – unterstützt sie dabei, genau das in die Tat umzusetzen. Er war es auch, der die Idee des Projekts im Oktober 2022 bei Bürgermeister Markus Plöchl deponierte. Plöchl war ebenfalls Feuer und Flamme.
Aber: wo sollte die Praxis einziehen?
Plöchl zeigte Babes - wenig hoffnungsvoll, dass das Haus zusagen würde – das ehemalige Gemeindeamt in Margarethen. Zu seiner Überraschung schlugen Babes und das Ärzteteam zu.
Und so kommt es nun, dass die beiden Ärztinnen voraussichtlich im Juni eine Außenstelle des Kinderwunschzentrums an der Wien eröffnen. Rath als Gynäkologin und Sobotka als Nuklearmedizinerin stellen dort Frauengesundheit mit Schwerpunkt Reproduktionsmedizin in den Mittelpunkt.
Patienten wird Weg nach Wien erspart
Am Freitag wurde die neue Ordinationsgemeinschaft im Rahmen einer Pressekonferenz am Gemeindeamt präsentiert. Mit dabei war auch Andreas Obruca – Leiter des Kinderwunschzentrums in Wien. Für ihn ist das neue Ärzteteam als Zweigstelle eine Bereicherung für den Osten Österreichs: „Reproduktionsmedizin ist mehr als künstliche Befruchtung. Die Begleitung des Kinderwunsches beinhaltet viel mehr. Von der Anamnese über den Fertilitätscheck bis zur entsprechenden Behandlung brauchen Patienten viel Betreuung und Zeit.“ Es gebe nicht viele Kliniken in Österreich, daher seien Rath und die Schilddrüsen-Spezialistin Sobotka - die Schilddrüse ist vor allem beim Kinderwunsch ein wichtiger Faktor - ein Gewinn für alle mit Kinderwunsch. Der Weg nach Wien sei sicher nicht mehr oft nötig.
Die beiden Ärztinnen werden als Wahlärztinnen fungieren – „das bedeutet aber auch, dass man dafür eine entsprechende Behandlung und modernste Geräte erwarten kann“, führt Babes an. Die Gynäkologin selbst wohnt in Enzersdorf, fährt künftig mit dem Rad zur Arbeit und will daher für ihre Patientinnen vor allem zeitlich flexible Termingestaltung bieten. „Der weibliche Zyklus hält sich nicht an Wochentage. Wir wollen für die Patientinnen da sein und das kann ich so gewährleisten“, so die junge Ärztin.
Flexible Ordinationszeiten und Behandlung auf höchstem Niveau
Heißt konkret: Abendtermine, Online-Terminvereinbarung und digitale Arzt-Patienten-Gespräche stehen zur Verfügung. Künftige Patientinnen können vor Ort auch auf Angebote aus der Komplementärmedizin – zB. Akupunktur – zurückgreifen. Investiert werden laut Babes „ein sicher sechsstelliger Betrag“. Das Portal des Hauses gestaltet die Gemeinde. Die Kosten des Umbaus hat das Ärzteteam zur Gänze getragen. Die Gemeinde will dem im Mietvertrag Rechnung tragen.
„Als Gemeinde hat man nicht alle Tage das Glück, dass sich Ärzte im ländlichen Bereich niederlassen wollen. Das werden wir als Gemeinde daher so gut wie möglich unterstützen!“
Zukunftsmusik: noch mehr Ärzte für die Frauengesundheit
Die Räumlichkeiten in der Wienerstraße 7 bieten außerdem noch die Möglichkeit, die Praxisgemeinschaft zu erweitern. Babes schwebt dabei ein „one-stop-shop“ vor. In naher Zukunft sollen Spezialisten aus allen Fachbereichen mit Schwerpunkt Frauengesundheit in dieser Praxis zu finden sein.