Zeitzeugen für Ende des Krieges gesucht

„Kriege waren immer schon sehr einschneidende Ereignisse, die sich in die Erinnerung der Menschen einprägten“, erklärt Hermann Schneider. Er hat unter anderem schon ein Werk zur Geschichte der Feuerwehr veröffentlicht und recherchiert derzeit für neue Buchprojekte. Wegen der Ausgangsbeschränkungen während der Pandemie konnten keine Zeitzeugengespräche geführt werden, daher widmete sich Schneider der Grundlagenforschung über die kriegerischen Auseinandersetzungen, die seit den Römern unseren Bezirk betrafen.

„Ich habe gewusst, dass es Kriege in den letzten 2.000 Jahren gab, aber dass die Region Bruck eine so große Rolle in der geopolitischen Geschichte Österreichs spielte, war mir nicht bewusst“, zieht er eine vorläufige Bilanz. Die Ergebnisse dieser Forschungen sollen 2022 veröffentlicht werden.
Parallel arbeitete Schneider an seinem zweiten Buchprojekt weiter. Nach Ende des Lockdowns konnte er wieder einen Zeitzeugen besuchen. So schilderte Johann Muhr (Jahrgang 1934) seine Erinnerungen an den Bau der Reichsschutzstellung (Südostwall) und die Kämpfe um Prellenkirchen zu Ostern 1945. „Die Leute haben eine Schaufel in die Hand bekommen und mussten bei jedem Wetter zum Stellungsbau raus. Die Arbeiten dauerten bis kurz vor Ankunft der Russen. Es gab bei jeder Ortsausfahrt eine betonierte Panzersperre.“
„Berichte wie diese tragen einen wichtigen Teil der Dokumentation zur Erinnerungen an jene Zeit bei“, sagt Hermann Schneider. Er sucht daher weiter nach Fotos und Zeitzeugen, die von den letzten Monaten des Weltkrieges erzählen. „Jeder kleine Beitrag ist wichtig.“