Petroneller bietet Trauerreden für Begräbnisse an

„Einen geliebten Menschen zu verlieren, gehört sicher zu den traurigsten Ereignissen, die uns im Leben begegnen können“, sagt Werner Eissler. Der 58-Jährige wird künftig als freier Trauerredner Angehörige bei Begräbnissen begleiten.
Eissler ist seit 1985 verheiratet, Vater einer Tochter und bereits Opa von zwei Enkelkindern. Nach langjähriger Tätigkeit auf dem Flughafen Wien begann er 2019 bei einem Bestattungsunternehmen als Arrangeur zu arbeiten. „Es ergab sich durch Zufall, ich habe eine Nebenbeschäftigung gesucht und mich einfach beworben“, berichtet Eissler. Die letzten beiden Jahre, bis Mai 2022, war er schließlich für die Planung und Leitung von Beerdigungen zuständig. „In dieser Zeit hatte ich viel mit Menschen zu tun, die sich für ihre verstorbenen Angehörigen kein kirchliches Begräbnis, sondern eine Verabschiedung mit einer Trauerrede wünschten“, so Eissler.
Persönlicher Kontakt zu Angehörigen ist wichtig
Schon nach der ersten Zeremonie dieser Art sei sein Interesse an dieser verantwortungsvollen Tätigkeit geweckt worden. Durch Zuhören, Fachliteratur und durch diverse Kurse habe er sich in den letzten zwei Jahren einiges an Wissen angeeignet, um die Dienste als selbständiger, freier Trauerredner anbieten zu können. „Ich bin an keine Bestattung gebunden, da die Auswahl ohnehin den Angehörigen des Verstorbenen obliegt, nur sie entscheiden, wer als Redner gebucht wird“, erklärt Eissler.
Sein Ziel sei es, einen Nachruf zu verfassen, welcher der verstorbenen Person auch gerecht werde. Dafür sei der persönliche Kontakt mit den Angehörigen unumgänglich. „Da hängt man emotional drin und braucht viel Empathie. Sich für andere Menschen in den schwersten Stunden ihres Lebens Zeit zu nehmen, ist mir wichtig“, so Eissler, der bereits einige, meist ehrenamtliche Trauerreden gehalten hat. Während eine Rede etwa acht bis fünfzehn Minuten dauert, ist der Zeitaufwand für die Vorgespräche, das Verfassen der individuellen Rede und die Verabschiedung selbst groß: „Eine gelungene Trauerrede bedeutet für mich: persönliche Gespräche mit den Angehörigen ohne Zeitdruck und keine vorgefertigten Texte, denn jede Rede soll so einzigartig sein wie der Mensch, für den sie geschrieben wird.“ Jeder der bei der Verabschiedung oder Beisetzung anwesend ist, solle wissen, wer die oder der Verstorbene Zeit seines Lebens gewesen sei. „Daher möchte ich vorwiegend in den Bezirken Bruck und Neusiedl (Burgenland) meine Dienste anbieten“, so Eissler.