Berg: 32 Einsätze für First Responder-Team

Im Notfall zählt jeder Augenblick: Im Juni 2013 wurde in Berg das First Responder-System eingeführt. First Responder sind Ersthelfer in medizinischen Notfällen. Sie werden gleichzeitig mit der Rettung alarmiert und sollen bis zu deren Eintreffen Hilfe leisten. Das Team in der Gemeinde bilden Roman Marksteiner, Lukas Giesser, Barbara Marksteiner, Jochen Mayer und Thomas Hartl. „In unserer Freizeit werden wir mit digitalem Pager und unseren Handys zu Notarzt-und Rettungseinsätzen gerufen“, berichtet Lukas Giesser. Mittlerweile werden die First Responder auch bei Notfällen ohne Notarztmittel (Einsatzfahrzeug oder Hubschrauber) verständigt, Grund dafür seien Einsätze, bei denen die Lage lebensbedrohlich werden kann, etwa bei einer allergischen Reaktion.
Alarmiert werden die First Responder von der Burgenländischen Landessicherheitszentrale (LSZ) und Notruf NÖ. „Eine gemeinsame Alarmierung verschafft uns und den Betroffenen einen Zeitvorteil“, sagt Giesser. Wichtig sei die Unterstützung durch die Gemeinde, die gemeinsam mit weiteren Organisationen (Feuerwehr Berg, Sportfreunde Berg, Dorferneuerungsverein und Rotes Kreuz Hainburg) die Ausrüstung zur Verfügung gestellt hat. Diese umfasst vier Notfallrucksäcke und eine Notfalltasche, gefüllt mit den wichtigsten medizinischen Materialien samt Defibrillator.
Zwei Personen wurden erfolgreich reanimiert
„In der letzten Einsatzperiode von Juni 2022 bis Mai 2023 wurden wir 32-mal alarmiert“, sagt Giesser. In der Vorperiode seien es 25 Einsätze gewesen, im Zehn-Jahres-Vergleich seien die First Responder durchschnittlich 22 Mal pro Berichtszeitraum alarmiert worden, das sei eine beachtliche Zahl für einen Ort mit knapp 900 Einwohnern. Die Tätigkeit wird ehrenamtlich ausgeübt, Einsätze gebe es zu jeder Tages-und Nachtzeit: „Eine Verdoppelung der Einsätze seit Gründung und ein ungewöhnlich hohes Maß an Reanimationen führt uns weiterhin vor Augen, wie wichtig unsere First Responder Einheit in Berg ist.“ Im letzten Berichtsjahr konnten sogar zwei Personen erfolgreich reanimiert werden, was auf die rasche Hilfe der Responder und eine funktionierende Rettungskette zurückzuführen sei.
Aus und Weiterbildung sind das um und auf bei den First Respondern. Thomas Hartl ist Rettungssanitäter, Barbara und Roman Marksteiner sind Notfallsanitäter, Jochen Mayer ist Notfallsanitäter-NKV (kann Venenzugang herstellen und Infusionen vornehmen) und Lukas Giesser ist Notfallsanitäter-NKI (kann auch Beatmen und Intubieren). „Zusätzlich zu unserer mindestens sechzehnstündigen Fortbildungspflicht innerhalb von zwei Jahren und einer Reanimations-Rezertifizierung alle zwei Jahre trainieren wir den Ernstfall mit anderen Organisationen wie etwa der Feuerwehr Berg, bei der wir auch als Feuerwehrsanitäter tätig sind, zuletzt etwa im August 2022 bei einem schweren Unfall auf der A6“, führt Lukas Giesser aus.
Noch ein Hinweis: Wer Hilfe benötigt, solle direkt Notruf 144 wählen. „Nur so kommen Betroffene zu einer professionellen Rettungsleitstelle, die uns First Responder mitalarmiert, je schneller man die richtige Nummer anruft, desto schneller kommt auch die richtige Hilfe“, sagt Giesser.