Durchatmen für Fitnessstudios nach „Pause“

Fitness-Center zählen zu jenen Branchen, die am heftigsten von den Lockdowns betroffen sind. Seit März vergangenen Jahres mussten sie in Summe gut neun Monate zusperren. Am Mittwoch dieser Woche dürfen sie wieder aufsperren. Für Trainingswillige gelten die 3G-Regel, Registrierungspflicht und 20 Quadratmeter Platz pro Besucher. „Wir werden am 19. Mai voll Optimismus aufsperren“, verkündete der Betreiber des „Body-Club Himberg“, Gerhard Müller.
Ungetrübt ist sein Optimismus allerdings nicht. Fitness-Clubs haben ihre Hauptsaison im Winter, wenn sportliche Aktivitäten im Freien kaum möglich sind. „Das haben wir leider verpasst“, bedauert Müller. Die Vorgabe von 20 m 2 pro Besucher schmerzt ihn nicht. Auf der rund 660 m 2 großen Trainingsfläche würden sich im Sommer ohne die nicht einmal dreißig Trainingsgäste zur gleichen Zeit einfinden. Und zu verdienen gibt es für Müller voraussichtlich auch nicht viel. „Die Mitglieder werden in den nächsten Monaten das konsumieren, was sie ohnedies schon längst bezahlt haben“, rechnet Müller mit spärlichen Einnahmen.
Wir haben in der Lockdown-Zeit die Duschen erneuert und neue Trainingsgeräte angeschafft.“ Gerhard Müller, Inhaber des „Body-Club Himberg“
Dennoch setzt Müller auf seine unternehmerische Kondition (2019 feierte der Body-Club sein 30-jähriges Bestehen). „Wir haben in der Lockdown-Zeit zum Beispiel die Duschen erneuert und neue Trainingsgeräte angeschafft“, erzählt Müller. Einige davon waren „Schnäppchen“ von Mitbewerbern, die im Zuge der Corona-Krise in die Insolvenz schlitterten.
Auch das Fitnessstudio „4 Elements“ in Fischamend öffnet mit 19. Mai wieder seine Pforten. Eine besondere Vorbereitung auf die Eröffnung gibt es nicht, wie Geschäftsführer und Eigentümer Christian Zander betont: „Wir sperren ganz normal auf und hoffen, dass Leute kommen.“

Bei der Einhaltung der eingangs erwähnten Maßnahmen wolle er an die Eigenverantwortung und die Vernunft der Fitnessstudio-Besucher appellieren. Es sei wichtig, dass die Vorgaben eingehalten werden, jedoch sei es für ihn nicht möglich, deren Einhaltung ständig zu kontrollieren. „Ein Sportler schaut da sowieso drauf“, ist sich Zander sicher.
Zudem berichtet auch er von der Corona-bedingt finanziell schwierigen Situation. So habe er neun Monate lang darauf verzichtet, Mitgliedsbeiträge einzuheben. „Ich kann es mir nicht leisten, dass ich da Wut schüre und etwas abbuche, ohne eine Leistung zu bringen“, erklärt er. Kosten wie etwa die Miete seien aber weiterhin zu begleichen gewesen. Zudem haben dennoch rund 20 Personen ihre Mitgliedschaft gekündigt. „Wir haben auch immer viele Pensionisten. Die kommen nicht mehr, weil sie eine Risikogruppe sind“, erklärt Zander.