In dritter Generation: Breslmair ist in „aller Munde“

Erstellt am 18. Jänner 2023 | 05:34
Lesezeit: 2 Min
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Die Mundstück-Manufaktur aus Sommerein feiert ihr 55-jähriges Bestehen.

Karl Breslmaier hat in Sommerein eine kleine Manufaktur für Mundstücke für Blechblasinstrumente aufgebaut, die nicht nur in Österreich, sondern weltweit zu Bekanntheit gelangt ist. Heuer jährt sich das Bestehen des Betriebes zum 55. Mal.

Gegründet wurde das Unternehmen von Karl Breslmaier Senior, viele Jahre Leiter der Versuchswerkstätten im Forschungszentrum Seibersdorf und ein begnadeter Techniker und Musiker, der in seiner Freizeit Geigen baute.

Wie es der Zufall so wollte, war der damalige Direktor des Atomforschungszentrums, Wolfgang Higatsberger, mit dem ersten Trompeter der Wiener Philharmoniker Helmut Wobisch befreundet. Dieser fand im Fundus der Philharmoniker ein Mundstück für Trompeten von besonderer Klangfarbe und bat Higatsberger um die Anfertigung eines ähnlichen Mundstücks. Higatsberger wiederum wandte sich mit den Worten „Wer Geigen bauen kann, kann auch Mundstücke anfertigen“ an den Tüftler Breslmeier Senior.

„Wir haben einen Ruf, das pack ich oft selbst nicht.“

Dieser Moment war der Startschuss für die unglaubliche Erfolgsgeschichte der eigenen Mundstück-Manufaktur. Beseelt von Forschungsgeist und Idealismus gelang Breslmaier das Kunststück, ein nahezu identisches Mundstück für den Philharmoniker anzufertigen.

Die Kunstfertigkeit des leidenschaftlichen Technikers verbreitete sich und befreundete Musiker begannen, sich zahlreich zu melden, um auch in den Genuss eines individuell angepassten Mundstückes zu gelangen. Breslmaier Senior tat dies hobbymäßig in seiner Werkstatt im Keller seines Hauses, bis er im September 1985 unerwartet verstarb.

Sein Sohn Karl, der neben seinem Brotberuf als Fluglotse bei der Austro Control ebenfalls leidenschaftlich gerne Geigen baute, wurde zunehmend mit weiteren Anfragen bzgl. Mundstücken für Blechblasinstrumente konfrontiert. 1988 beschloss er schließlich, den Gewerbeschein zu lösen und sich ein zweites Standbein aufzubauen.

Es folgten zahlreiche Forschungsprojekte und eine intensive fachliche Auseinandersetzung mit der Materie, die den Autodidakten bis an die Weltspitze führten, denn mittlerweile spielen nahezu alle namhaften Orchester weltweit auf Breslmaier-Mundstücken.

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