Bruck: „Sonnenfeld“ ist Vorzeigeprojekt

Erstellt am 09. Juni 2023 | 00:00
Lesezeit: 3 Min
Sonnenfeld Bruck
Wolfgang Ecker, Oliver Eisenhöld, Matthias Pober, Wolfgang Neuhofer, Fritz Manschein und Christoph Pinter.
Foto: NÖNJosef Rittler
Werbung
Die Wirtschaftskammer NÖ unternahm eine Exkursion zum „EWS Sonnenfeld“. Die Agri-Photovoltaikanlage gilt mit der Kombination aus Energieerzeugung und Landwirtschaft als zukunftsweisend.

Die Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) organisierte für interessierte Mitglieder eine Exkursion zum „EWS Sonnenfeld“. Nach der Besichtigung der Anlage lud die WKNÖ zum Expertengespräch ins Stadttheater.

Die Forschungsfläche Sonnenfeld erstreckt sich zwischen Bruck und Pachfurth auf mehr als fünf Hektar. 80 Prozent des Areals sind dem Anbau von Nutzpflanzen gewidmet, 18 Prozent sollen der Steigerung der Biodiversität mit Blühstreifen und Bienenweiden dienen, zwei Prozent sind durch die Photovoltaikanlage verbaut. 5.704 Photovoltaik-Module erzeugen momentan den Strom für den errechneten Bedarf von 1.100 Haushalten. Die Anlage gilt als Vorzeigeprojekt und wurde erst vor kurzem mit dem „Climate Star“ des Klimabündnisses Europa ausgezeichnet (die NÖN berichtete).

Betrieben wird das Sonnenfeld in Bruck vom Energiepark Bruck gemeinsam mit der EWS Consulting GmbH. „Wir als regionaler Energieerzeuger wollen verstärkt die Ressource Sonne zur Stromerzeugung nutzen“, führt Michael Hannesschläger vom Energiepark aus. Seit 1995 setze man in Bruck auf erneuerbare Energie. Die Agri-Photovoltaikanlage Sonnenfeld zeige, dass Stromerzeugung und Landwirtschaft Hand in Hand gehen könnten, das Konzept ermögliche mit geringem Flächenverbrauch eine effiziente Mehrfachnutzung. „Wir haben damals als kleine Gruppe von Freunden begonnen und mussten manchen Widerstand überwinden, jetzt haben wir etwas herzuzeigen“, ergänzt Herbert Stava, einer der Gründer des Energieparks. Die Stadt Bruck könne nun einen Gutteil ihres Energiebedarfs selbst decken.

Wichtiger Baustein für Energieversorgung des Landes

„Die Kombination von Landwirtschaft und Energieerzeugung kann ein wichtiger Baustein für die Versorgung unseres Landes sein, in Zeiten der Klimakrise müssen wir alle Potenziale ausschöpfen, um klimaneutral zu werden“, erklärt Oliver Eisenhöld, Obmann der Fachgruppe Energiehandel der WKNÖ. Im Zuge der Mission 2030 soll der Anteil der Photovoltaikanlagen in NÖ um 350 Prozent steigen.

„Obwohl die Module nicht in Österreich hergestellt werden, sorgt doch die Errichtung der Anlagen für eine Wertschöpfung in unserem Bundesland“, stellt Fritz Manschein, Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm-und Kommunikationstechniker, fest.

„Wir setzen alles daran, ein attraktiver Wirtschaftsstandort zu sein, für unsere Unternehmen ist es daher unausweichlich, den Ausbau von Stromerzeugungsanlagen von erneuerbarer Energie mitzudenken“, sagt auch WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker. Es gebe bereits bemerkenswerte Projekte in Niederösterreich, doch müsse die Versorgungssicherheit rascher vorangetrieben werden. Die Wirtschaftskammer NÖ unterstützt die Unternehmen unter anderem mit geförderten ökologischen Betriebsberatungen.