Freiwillige Tempolimits wirken im Bezirk Bruck kaum

Erstellt am 12. April 2023 | 17:00
Lesezeit: 3 Min
Freiwillig Tempo 30
In Gramatneusiedl setzt man auf Höhe der Schule auf einen freiwilligen 30er, mit eher mäßigem Erfolg.
Foto: Burggraf
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Auf Gemeindestraßen gilt bereits oft Tempo 30. Auf Landesstraßen haben Kommunen keinen Einfluss, Appelle an die Freiwilligkeit der Autofahrer greifen aber kaum.

In vielen Gemeinden des Bezirks gilt abseits der höherrangigen Landesstraßen bereits flächendeckend Tempo 30 auf Gemeindestraßen. Dazu gehören unter anderem Maria Lanzendorf, Himberg, seit kurzem Hainburg (siehe Artikel rechts) oder auch Gramatneusiedl.

In Letzterer gibt es zudem seit Jahren Bestrebungen einen Teil der Landesstraße L161 auf Höhe des Schulzentrums zur 30er-Zone zu machen. Doch bislang vergeblich, wie Bürgermeister Thomas Schwab (SPÖ) im NÖN-Gespräch unzufrieden zugeben muss. Diverse Vorstöße der Gemeinde in diese Richtung wären bislang an Verkehrssachverständigen gescheitert. Aber Schwab will dranbleiben: „Der Tropfen höhlt den Stein“, so sein Motto. Als Übergangslösung appelliert man vor den Schulen mit Hinweisen auf „Freiwillig 30“ an die Autofahrer, von sich aus langsamer zu fahren. Allerdings mit überschaubarem Erfolg, das zeigen regelmäßige Kontrollen. Dass es ob Tempo 50 im Ortsgebiet durchaus zu gefährlichen Situationen kommen kann, unterstreicht der Gramater Ortschef. „Vor allem zu den Zugzeiten in der Früh und am Nachmittag“, weiß Schwab.

Kontrolle ist auch laut Maria Lanzendorfs Bürgermeister Peter Wolf (SPÖ) ein zentrales Werkzeug in Sachen Temporeduktion. So wurde etwa im vergangenen Oktober mit dem Abschnitt ab dem Bauhof bis zur Kreuzung Hauptstraße/Achauer Straße die letzte Gemeindestraße „verkehrsberuhigt“ und Tempo 30 verordnet. Die zu Beginn durch die Exekutive intensivierten Geschwindigkeitsmessungen hätten ihre Wirkung gehabt, sagt Wolf. „Die Durchfahrt von Himberg via B16 auf die S1 ist durch die Verlangsamung unattraktiv geworden und viele nützen die Umfahrung. So gesehen ist das Ziel mit dem neuen Geschwindigkeitsregime erreicht worden.“

In Himberg kämpft man hingegen hie und da mit Geschwindigkeitsübertretungen in den 30er-Zonen. „Wir haben teilweise zusätzlich große Bodenmarkierungen mit 30er-Hinweisen am Asphalt, auch diese werden häufig ignoriert“, weiß Bürgermeister Ernst Wendl (SPÖ). Das gelte auch für Wohnstraßen, was auch Maria Lanzendorfs Ortschef Peter Wolf bestätigt. An sich würde Tempo 30 in der Bevölkerung aber begrüßt, hält Wendl fest.

Noch keine einheitliche Regelung gibt es hingegen etwa in Trautmannsdorf, was Bürgermeister Johann Laa (ÖVP) durchaus bedauert. Es gebe seiner Meinung nach bislang nur ein Sammelsurium an mehreren Geschwindigkeitsbeschränkungen. Einer einheitlichen Regelung könnte Laa jedoch durchaus etwas abgewinnen.

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