Die Geschichte eines Ehebruchs im Brucker Stadttheater

Erstellt am 22. April 2023 | 15:00
Lesezeit: 2 Min
Arte Faktum
Szene einer Ehe und ihres Scheiterns: Hans Lagers, Katharina Hauer und Peter Wälter.
Foto: NÖN, Havelka
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Der Kulturverein „Arte Faktum“ brachte Harold Pinters subtiles Beziehungsdrama „Betrogen“ auf die Bühne.

Schon die Anzahl der Besucher am vergangenen Samstagabend im Stadttheater verriet: Hier war nicht Gaudi und Schenkelklopfen angesagt, sondern ein raffiniertes Schauspiel über Beziehungen und deren Brüchigkeit. Oder um es anders auszudrücken: Auch ein Stück des Literatur-Nobelpreisträgers Harold Pinter lockte nicht viele Brucker hinter dem Ofen hervor.

Das ist auch deshalb schade, weil Katharina Hauer als Emma, Peter Wälter als deren Ehemann Robert und Hans Lagers als Jerry, Roberts bester Freund und Liebhaber von Emma, überzeugend eine subtile Dreiecksgeschichte zum Besten gaben.

Pinters Stück beginnt mit dem Zerfall der Ehe von Emma und Robert und und zeigt gegen den Uhrzeigersinn, wie es in sieben Jahren dazu kommen konnte. Betrogen fühlen sich alle drei: Robert, weil seine Frau ein Verhältnis mit seinem Freund Jerry hatte. Jerry, weil sein bester Freund Robert schon lange von der Affäre wusste, aber von diesem nie zur Rede gestellt wurde. Und Schließlich Emma, weil sie schließlich zur Kenntnis nehmen muss, dass die Freundschaft ihres Ehemannes mit ihrem Liebhaber stabiler ist als ihre Liebe.

Das karge Bühnenbild mit ein paar weißen Quadern vor schwarzem Hintergrund passte gut. Dadurch rückten die Dialoge zwischen Glückseligkeit, Enttäuschung und Argwohn in den Vordergrund - und damit die Essenz des Stückes.

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