Mannersdorf: Baustart des Perlmooserhofs verzögert sich

Als große Herausforderung kann die Revitalisierung des Perlmooserhofs gesehen werden. Eine desolate Bausubstanz trifft hier auf die Aufgabe, in einem denkmalgeschützten Gebäude zeitgemäße und leistbare Wohnungen zu schaffen. Nun reiht sich auch das Coronavirus in die Liste der Herausforderungen ein. Für die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft „Arthur Krupp“ bedeutet dies eine Zeitverzögerung bei der Umsetzung des Projekts. Der Baustart wird sich auf das kommende Jahr verschieben.
Diese Verzögerungen sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Bauunternehmen auf Home-Office umgestellt und den Personalstand reduziert haben. Dadurch kam es – und kommt es weiterhin – laut „Arthur Krupp“-Geschäftsführer Christof Anderle zu „schleppenden Angebotsabgaben“. Diese seien jedoch für Förderansuchen notwendig. „Da unsere Erfahrungen gezeigt haben, dass diverse Förderansuchen nur mit fundierten Kosten sinnvoll und aussagekräftig sind, werden von uns diese Ansuchen erst dann gestellt, wenn ein Großteil der Kosten mit definitiven Angebotspreisen hinterlegt ist“, erklärt Anderle.
Baupläne werden derzeit fertiggestellt
Auch wenn sich der Baustart nun verschiebt, am Projekt wird stetig weitergearbeitet. „Trotz der angespannten Situation wurde die Planung des Bauvorhabens in alle Richtungen weitergeführt und so ist es uns möglich, voraussichtlich bis Ende des Jahres die Einreichunterlagen beim Bauamt einzubringen“, lässt Anderle wissen. Aktuell werden die Baupläne fertiggestellt. Das Brandschutzkonzept wie auch die Energieausweisberechnung sind bereits in der Finalisierungsphase, die Haustechnikplanung ist abgeschlossen. Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, ist eine enge Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, Historikern und Restauratoren notwendig.
Wesentliche Aufgabe der nächsten Monate wird es sein, Subventionen unterschiedlicher Förderstellen zu bekommen. Denn auch die Finanzierung des Projekts ist eine große Herausforderung und muss gesichert sein. Erste Förderanträge beim Land NÖ sowie dem Bundesdenkmal- beziehungsweise Bundeskanzleramt wurden bereits gestellt. „In Abhängigkeit dieser Zuschüsse kann mit der Projektkalkulation fortgesetzt und hoffentlich im Sommer oder Herbst 2021 mit dem Bau begonnen werden“, sagt Anderle.
Seit den 1990er Jahren wird versucht, den Perlmooserhof zu revitalisieren. In der Vergangenheit erlebte dieses Vorhaben mehrere Rückschläge. 2018 hat die Stadtgemeinde mit der „Arthur Krupp“ einen Baurechtsvertrag abgeschlossen und somit einen neuen Anlauf gewagt. „Egal wie lange es dauert, Hauptsache ist, dass es etwas wird“, meint SP-Stadtchef Gerhard David. Ob sich die Pandemie noch stärker auf das Projekt auswirken wird, ist Anderle zufolge schwer absehbar. Immerhin wisse man nicht, ob es noch weitere Corona-Maßnahmen geben wird. „Wenn man davon ausgeht, dass Lockdown zwei die letzte Vorkehrung ist, dieser spätestens Anfang 2021 zu Ende ist und sich daraus auch keine Preiserhöhungen ergeben, rechnen wir mit keinen gröberen Auswirkungen“, so der „Arthur Krupp“-Geschäftsführer.