Brucker Stadthalle hat neuen Pächter

Erstellt am 14. April 2022 | 04:33
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Die Stadthalle soll neu verpachtet werden. Politisch entbrannte einmal mehr eine Debatte über den Zustand der Halle.
Foto: Müller
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Zuschlag für Peter Heinrich. Kritik kommt von ÖVP: Halle sollte längst erneuert werden.

Bei der Stadthallen-Saga beginnt wieder eine neue Folge. Nachdem Sylvia Tachere ihren Pachtvertrag gekündigt hatte, hatten sich bei der Ausschreibung der Stadtgemeinde ursprünglich vier Bewerber gemeldet. Nach einem Rückzieher stellten sich drei davon dem Hearing. Als Erstplatzierter ging dabei „Kegelwirt“ Peter Heinrich, der auch schon den Gasthof Paus in Götzendorf betreibt, hervor. Der Pachtvertrag soll laut Stadtchef Gerhard Weil (SPÖ) nun ausgearbeitet und im Juni vom Gemeinderat abgesegnet werden.

ÖVP zeigt sich nicht erfreut

Bei der ÖVP zeigt man sich darüber, dass die Halle nun wieder neu verpachtet wird, nicht erfreut. ÖVP-Sprecher Ronald Altmann erinnerte daran, dass bereits 2018 davon die Rede war, Vorstudien für die Errichtung einer neuen Halle anzustellen. 2019 wurde erneut im Gemeinderat über eine Neuplanung diskutiert. Damals hatte die SPÖ gemeint, es brauche keine eigene Arbeitsgruppe dafür, sondern der Arbeitskreis Stadtentwicklung werde sich des Themas annehmen. Termin habe es dazu seither „keinen einzigen“ gegeben, so Altmann, der sich einmal mehr klar für eine neue Veranstaltungshalle aussprach: „Die Stadthalle ist technisch veraltet, nicht barrierefrei, es gibt zu wenige Parkplätze und eine beträchtliche Anrainer-Thematik.“ Kurzum, die Stadthalle sei „keine zukunftsträchtige Location. Altmann appellierte also, dass „endlich“ eine Neuplanung angegangen werde.

Wirtschaftsstadtrat und SPÖ-Klubsprecher Josef Newertal, der auch der Stadterneuerungsgruppe vorsteht, bezeichnete den Zugang der ÖVP als „nicht ganz nachvollziehbar“. Er lade die Arbeitsgruppen-Mitglieder immer ein, Themenvorschläge für die Sitzungen zu machen. Von der ÖVP sei zur Stadthalle dazu noch nie etwas gekommen.

ÖVP-Stadtrat Christian Vymetal konterte, dass Newertal „Kindesweglegung“ betreibe. Schließlich habe er schon 2019 versprochen, baldigst diesbezüglich einen Termin festzulegen – den es dann nie gab. „Man kann nicht 10.000 Einwohner anstreben und dann keine Infrastruktur schaffen“, so Vymetal.

Thema beschäftigt Gemeinde schon lang

Grünen-Gemeinderat Roman Kral erinnerte daran, dass das Thema die Stadt schon lange beschäftigte. Schon 1992 habe es die Schlagzeile gegeben: „Wird Stadthalle um 32 Millionen (Schilling) umgebaut?“ Er hätte jedenfalls lieber den Zweitplatzierten als Sieger gesehen, da dessen Konzept wesentlich kulturaffiner gewesen sei. „Ich wäre für eine zweite Runde beim Hearing gewesen“, erklärte Kral, dass die Grünen die Vergabe deshalb ablehnen würden.

Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) verwies auf die lange Geschichte der Kritik an der Halle an: „Das ist seit Jahrzehnten Thema. Ihr könnt jetzt nicht uns den Vorwurf machen. Die letzten beiden Jahre waren für keine Gemeinde einfach“, so Weil. Er freue sich jedenfalls, dass bald wieder Veranstaltungen in der Halle stattfinden können. „Und es werden sicher keine Clubbings mehr dort stattfinden“, betonte Weil.

Die Vergabe wurde von SPÖ, Bürgerliste und FPÖ beschlossen. Die ÖVP enthielt sich der Stimme, die Grünen stimmten wie angekündigt dagegen.