Kleines Erlauftal: Wer darf Gottesdienst besuchen?

Erstellt am 15. Mai 2020 | 03:45
Lesezeit: 3 Min
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Noch in der Vorwoche zelebrierte der Steinakirchner Pfarrer Hans Lagler (links) die Florianimesse online. Ab 15. Mai öffnen die Gotteshäuser wieder ihre Türen.
Foto: privat
Corona-Maßnahmen erlauben aber nur geringe Teilnehmerzahl. Die Pfarren regeln das auf unterschiedliche Weise.
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Nach zwei Monaten Coronapause dürfen die Pfarren ab dem Wochenende wieder ihre Kirchentore für Gottesdienste öffnen. Natürlich mit dementsprechenenden Sicherheitsvorkehrungen. Pro 10 m² darf sich nur eine Person in der Kirche aufhalten. Wie viele Bürger den Gottesdienst besuchen können, hängt also von der Größe der Pfarrkirche ab.

„Jede Pfarre muss sich das selbst ausrechnen. Bei uns in Steinakirchen wären das zum Beispiel 65 Personen“, erzählt Pfarrer Hans Lagler. Zufällig wurde am letzten „richtigen“ Gottesdienstwochenende eine Kirchenzählung durchgeführt. Und da besuchten 738 Personen die drei Messen. „In der Region Kleines Erlauftal ist den Menschen das kirchliche Leben sehr wichtig. Für sie ist der Kirchenbesuch ein Stück Lebenskultur“, sagt er.

Deshalb war es ihm wichtig, niemanden aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl heimschicken zu müssen. Lagler schickte einen Sonderpfarrbrief an alle rund 5.000 Einwohner der Pfarrgemeinde (Steinakirchen, Wolfpassing, Wang) aus und teilte ihnen spezielle Termine zu. Möglich wird das, weil Lagler jeden Tag (!) um 19 Uhr eine Messe feiert – eingeteilt in die zwölf ehemaligen Gemeinden innerhalb des Pfarrgebietes.

Messen fanden zum Teil auch online statt

Verzichten mussten die Steinakirchner übrigens auch in den vergangenen Wochen nicht auf ihre Gottesdienste. Wie in vielen Gemeinden hielt Lagler diese auch online ab – wie etwa zuletzt die Florianimesse (Bild).

Auch der Reinsberger Diakon Robert Plank kommunizierte online mit seinen Messbesuchern. Und das wird er auch weiterhin tun, damit niemand auf den Gottesdienst verzichten muss. „Die Größe des Kirchenraums legt fest, wie viele mitfeiern dürfen. Das finde ich nicht gut. Ich möchte ja nicht verlosen, wer beim Gottesdienst dabei sein darf und wer nicht“, meint Plank. Statt wie sonst 200 Reinsberger, dürfen sich nur 27 Personen gleichzeitig in der Kirche aufhalten. Für den Mai gilt nun: Die Pfarre wird in zwei Hälften geteilt, Gottesdienste finden am Samstag (19.30 Uhr) und am Sonntag (8 Uhr) statt.

„Wir wollen vermeiden, dass wir Leute wegschicken müssen. Notfalls können sie sich für die nächste Messe anmelden.“Pfarrer Franz Sinhuber, Gresten

Vorbereitet auf die „neue Normalität“ im kirchlichen Leben hat sich auch die Pfarrgemeinde Gresten. Ab 15. Mai werden Messen mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 54 Personen abgehalten. Beim Kircheneingang steht Desinfektionsmittel parat, ein Mindestabstand von zwei Metern ist verpflichtend, ein Ordnerdienst am Sonntag sowie markierte Sitzplätze sorgen dafür, dass alles den Vorkehrungen entspricht.

Für den Kirchenbesuch ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl eine Voranmeldung notwendig, per Telefon unter: 0676/826633109 oder Email an: pfarre.gresten@aon.at. Die ersten Anmeldungen sind auch schon eingetrudelt. „Natürlich ist es keine perfekte Lösung, aber eine Regelung muss es geben. Wir wollen damit vermeiden, dass wir Leute direkt vor der Kirche wegschicken müssen. Falls wir schon voll sind, wissen es die Leute vorab und können sich für die nächste Messe anmelden“, sagt Pfarrer Franz Sinhuber.

Firmungen und Erstkommunionen wurden für das heurige Frühjahr abgesagt. Nach aktuellem Stand sollen die Erstkommunionen großteils im Herbst nachgeholt werden, Firmungen werden um ein Jahr verschoben oder auf den Herbst verlegt.

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