1,8 Millionen an Entgelt im Bezirk Scheibbs gesichert

Ein Dienstnehmer aus dem Bezirk wurde während eines Kuraufenthalts von der Leiharbeitsfirma gekündigt. Dabei wurde der besondere Kündigungsschutz nach dem Behinderteneinstellungsgesetz missachtet. Nach Intervention durch die Arbeiterkammer Scheibbs wurden die offenen Löhne in der Höhe von 6.838 Euro nachbezahlt und der Dienstnehmer wieder eingestellt.
Mit solchen und ähnlichen Fällen hat AK-Bezirksstellenleiter Helmut Wieser tagtäglich zu tun. Insgesamt wandten sich im Vorjahr 3.701 Menschen an die Bezirksstelle Scheibbs. Rund 80 Prozent der Fälle konnten außergerichtlich gelöst werden. 1,83 Millionen Euro an Zahlungen für ihre Mitglieder wurden gesichert – um rund 70.000 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. „Das umfasst sowohl die Steuersparwochen als auch den Konsumentenschutz. Am häufigsten gefragt war unsere Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz und in sozialrechtlichen Fragen“, informiert Wieser.
Neben zahlreichen Veranstaltungen wie dem Familienfest in Wieselburg oder dem Familien-Wintersporttag in Puchenstuben greifen auch immer öfter Schulen auf das Know-How der AK-Experten zurück und auch der Sprechtag zum Konsumentenschutz wird gern angenommen. „Besonders in den vergangenen Tagen häuften sich die Anfragen bezüglich Reiserücktrittsrecht wegen des Coronavirus“, weiß Wieser.
„Am häufigsten gefragt war unsere Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz und in sozialrechtlichen Fragen“. Helmut Wieser
Verstärken will die AK Scheibbs künftig die Kooperation mit den Notaren in Erbrechtsangelegenheiten. Neu hinzu kommt auch der Bereich Pflege. „In Zeiten, in denen es immer mehr Pflegebedürftige gibt, gewinnt die rechtliche Information über Pflege- und Hospizkarenz immer mehr an Bedeutung“, sagt der AK-Rechtsexperte.
Niederösterreichweit hat die AK im Vorjahr 56 Millionen Euro für die Arbeitnehmer nach Problemen am Arbeitsplatz gesichert. Jeder Vierte ließ sich von der AK beraten. Ein großes Thema ist die Pflegegeld-Beratung, die im Vorjahr deutlich ausgebaut wurde. „Diese Leistung haben knapp 300 Niederösterreicher in Anspruch genommen“, so die Vizepräsidentin Gerda Schilcher. Für 80 Niederösterreicher zog die AK vor Gericht, um eine höhere Pflegegeld-Einstufung einzufordern.