Göstlinger Familie Rumpolds züchtet Enzian seit 50 Jahren

Erstellt am 29. Mai 2022 | 05:44
Lesezeit: 2 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_8361483_erl20goestling_gaertnerei_rumpold_enzia.jpg
Gärtnereibesitzer Michael Rumpold hat das Wissen um die Enzianzucht von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Rund 7.000 Töpfe verlassen alljährlich den Betrieb.
Foto: Georg Perschl
Werbung
Seit 50 Jahren wird in Göstling von der Familie Rumpold Enzian gezüchtet und österreichweit verkauft.

Wer die Gärtnerei Rumpold in Göstling betritt, dem sticht er sofort ins Auge. Denn bereits vom Eingangsbereich aus kann man die einzigartige blaue Blütenpracht erkennen. Hier erblüht nicht nur der Enzian, hier wird er auch seit mittlerweile 50 Jahren erfolgreich gezüchtet. „Alles hat mit einem Besuch im Waldviertel angefangen“, erzählt die Seniorchefin, Berta Rumpold. Damals hat ihr Ehemann Peter den stängellosen Enzian, „das ist das Original, wie man ihn von der Alm kennt“, mit nach Göstling gebracht.

Seither sind die Pflanzen die besonderen Lieblinge der ehemaligen Gärtnereibesitzerin. Sie hat im Laufe der Jahre ihr Wissen um die aufwendige Pflege des Enzians an den jetzigen Eigentümer, ihren Sohn Michael, weitergegeben. „Ganze drei Jahre lang braucht es, bis ein blütenreicher Stock von der Mutterpflanze weg verkauft werden kann. Die Stöcke werden teils mit der Säge geteilt, da sie ausschließlich vulkanisierte Erde benötigen, um richtig gedeihen zu können. Enziane bevorzugen Sonne und brauchen regelmäßig Wasser. Außerdem müssen die ein- und zweijährigen Pflanzen besonders jetzt im Frühling vor Löwenzahn-Pollen beschützt werden. „Dafür werden sie abgedeckt, denn wenn sich der einnistet, dann entwickelt sich die Pflanze nicht richtig“, weiß die Expertin. Ein enormer Arbeitsaufwand, der mit dem Verkaufserlös von 3,50 Euro pro Stock nicht im geringesten abgedeckt werden kann.

Rund 7.000 Töpfe verlassen alljährlich im Frühling die Gärtnerei. „Heuer haben wir schon alle dreijährigen Pflanzen verkauft“, meint Berta Rumpold, und ein wenig Wehmut ist dabei durchaus spürbar.