Wieselburg: Positiver Abschluss, aber auch höhere Gebühren

Erstellt am 23. März 2023 | 09:00
Lesezeit: 4 Min
Gemeinderat Wieselburg
Bürgermeister Josef Leitner erläuterte den Rechnungsabschluss 2022.
Foto: Christian Eplinger
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Stadtgemeinde blickt auf überaus positiven Rechnungsabschluss 2022. Liquidität um weitere 340.000 Euro auf insgesamt über 3 Millionen Euro gesteigert. Dennoch gibt es Anhebung bei Musikschulgebühren sowie beim Eintritt für Freibad und Sauna.

Ein positives Nettoergebnis von 604.000 Euro, eine Steigerung der liquiden Mittel um 340.000 Euro und ein positives jährliches Haushaltspotenzial von 810.000 Euro. Und das bei einer Reduzierung der Schulden um knappe 400.000 Euro. Die Stadtgemeinde Wieselburg kann mit dem Rechnungsabschluss 2022 mehr als zufrieden sein.

„Er ist um einiges besser ausgefallen als noch im Nachtragsvoranschlag prognostiziert. Wir haben mehr Geld aus dem Entlastungspaket sowie bei den Ertragsanteilen bekommen. Dass wir aber gleichzeitig gut gewirtschaftet haben, zeigen Minderausgaben von insgesamt über 1 Million Euro gegenüber dem Nachtragsvoranschlag in den Bereichen Katastrophenhilfe, Musikschulgebühren/Kultur, Sozialhilfe- und NÖKAS-Beiträge, Ärztepaket, Gemeindestraßen und Finanzverwaltung“, erklärt Bürgermeister Josef Leitner (SPÖ) in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, wo der Rechnungsabschluss einstimmig beschlossen wurde.

Allerdings hat die Stadtgemeinde auch bei den Investitionen einige Projekte aufschieben müssen oder werden diese erst 2023 abgerechnet. So etwa der geplante Radweg Mitterwasser von der Firma ZKW bis zum Bahnhof, das Siedlungsstraßenprojekt Am Brunnenfeld oder Hangwässerschutzmaßnahmen. Dadurch hat die Gemeinde auch um 732.000 Euro weniger Darlehen aufgenommen als geplant und konnte so ihre Schulden 2022 reduzieren statt erhöhen. „Wir haben dadurch einige Reserven und vor allem sehr hohe liquide Mittel. Die stiegen 2022 um weitere 340.000 Euro und liegen aktuell bei knapp über 3 Millionen“, blickt Leitner zuversichtlich nach vorne.

Musikschulgebühren steigen um 12 Prozent

Nichtsdestotrotz beschlossen die Mandatare in der Gemeinderatssitzung auch zwei Gebührenerhöhungen. Die Musikschulgebühren steigen mit Herbst um rund zwölf Prozent im Schnitt. So kostet eine 50-minütige Instrumental-Einzeleinheit 66 Euro statt 60 Euro, der Gruppenunterricht oder die Tanzeinheiten steigen um rund 13 Prozent, der Satz für auswärtige Schüler um 15 Prozent.

Herbert Hauer ÖVP
Gemeinderat Herbert Hauer und die ÖVP-Fraktion plädierten für ein Aussetzen der Erhöhung der Musikschulgebühren.
Foto: Christian Eplinger

Die ÖVP plädierte hier für ein Aussetzen der Gebührenerhöhung. „Kultur gehört gefördert“, meinte etwa Gemeinderat Herbert Hauer. Und Gemeinderätin Sandra Schumitsch befürchtet, dass sich viele Familien erhöhte Gebühren vielleicht nicht mehr leisten können. „Wir fördern Kultur, denn die Stadtgemeinde schießt immer noch jährlich 323.000 Euro für die Musikschule zu. Dieses Delta wird durch die Erhöhung nur um rund 9.000 Euro weniger, weil auch die Lohnkosten entsprechend steigen. Die letzte Erhöhung liegt außerdem schon drei Jahre zurück. Wenn wir warten, müssen wir beim nächsten Mal die Gebühren mehr als 20 Prozent anheben“, sagt Leitner, konnte damit die ÖVP-Mandatare aber nicht überzeugen. Die stimmten gegen die Erhöhung.

Auch Eintritte für Sauna und Freibad werden teurer

Anders bei den Sauna- und Freibadgebühren. Da waren sich die Mandatare wieder einig. Auch diese steigen ab April um rund zehn Prozent im Schnitt. Die letzte Erhöhung liegt hier schon fünf Jahre zurück. Die Erwachsenen-Saunakarte kostet künftig 11 statt 10 Euro, der Zehnerblock 96 statt 87 Euro, die Saisonkarte 335 statt 299 Euro. Beim Freibad kosten die Tageseintritte künftig 5,50 Euro (Erwachsene, statt 5 Euro), 2,80 Euro (Kinder, statt 2,50 Euro) und 4,10 Euro (Pensionisten, statt 3,80 Euro). Die neuen Saisonkartenpreise liegen bei 79,20 Euro (Erwachsene), 37,40 Euro (Kinder) und 58,30 Euro (Pensionisten).

Dafür beschloss der Gemeinderat auch wieder die 10-Prozent-Sonderaktion für die Freibad-Saisonkarten im April sowie die 10-Prozent-Aktion mit der Stadtgemeinde Ybbs für das Hallenbad. Sprich Saisonkartenbesitzer im Wieselburger Freibad bekommen die Saisonkarte im Ybbser Hallenbad um zehn Prozent günstiger – und umgekehrt.

Rechnungsabschluss 2022 in Zahlen

  • Ergebnishaushalt: Erträge 18,50 Mio. €; Aufwendungen 17,90 Mio. €; Nettoergebnis 604.245 €
  • Finanzierungshaushalt: Operative Gebarung: Einzahlungen 18,34 Mio. €; Auszahlungen 16,01 Mio. €. Investive Gebarung: Einzahlungen 858.564 €; Auszahlungen 2,47 Mio. €
  • Kennzahlen: Jährliches Haushaltspotenzial 810.232 €; Kumuliertes Haushaltspotenzial 2,46 Mio. €; Liquide Mittel 3,03 Mio. € (+/- zu 2021: + 340.869 €); Finanzschulden 10,72 Mio. € (+/- zu 2021: -391.857 €); Aktiva/Passiva gesamt 44,18 Mio. € (+519.441 €); Sachanlagen 40,18 Mio. € (+285.230 €).
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