Dachgleiche beim Schulausbau in Gresten

Erstellt am 04. Juni 2023 | 08:00
Lesezeit: 4 Min
Gresten - Drei Schulen unter einem Dach - Schulausbau - Gleichenfeier
Dachgleichenfeier beim Schulausbau in Gresten.
Foto: Christian Eplinger
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Es ist ein Projekt für die Zukunft, das zeitgemäße Infrastruktur und moderne Pädagogik in sich vereint und drei Gemeinden sowie drei Schulen ein großes Stück näher zusammenwachsen lässt.

„Drei Schulen unter einem Dach“ betitelt sich das Projekt der Schulgemeinden Gresten, Gresten-Land und Reinsberg, dessen erste Planungen schon im Jahr 2016 begannen, die konkrete Umsetzung aber erst 2021 startete. Am Freitag feierte man nach nur drei Monaten Bauzeit schon die Dachgleiche. Das ausgebaute Schulgebäude vereint künftig Musikmittelschule, Volksschule und Musikschule unter einem Dach und lässt die drei Schulen pädagogisch und auch im sozialen Austausch näher zusammenwachsen.

„Ein absolutes Kompliment an alle Beteiligten – vor allem den beteiligten Baufirmen. Auch wenn die Planungs- und Beschlussphase lange Zeit in Anspruch genommen hat, umso schneller geht jetzt die Umsetzung. Da müssen wir vor allem dem Grestner Planungsbüro Frankplan und der Firma Jungwirth danken, die dank eines straffen Bauzeitmanagements bisher sogar vor dem Bauzeitplan liegen“, freute sich Bügermeister Erich Buxhofer von der Gemeinde Gresten-Land. Der ehemalige Direktor der Musikmittelschule war – damals vor allem noch in seiner schulischen Funktion – schon mit den ersten Planungsüberlegungen befasst.

Von der Masterarbeit bis zum fertigen Projektplan

Genauso wie der jetzige Grestner Bürgermeister Harald Gnadenberger, der 2017 den Vorsitz über die seinerzeit gegründete Arbeitsgemeinschaft für den Ausbau der Schule innehatte. Was anfangs nur als kleines Projekt mit Sanierung des Daches der Volksschule, Adaptierung von Fluchtwegen und Brandschutzmaßnahmen sowie dem Herstellen der Barrierefreiheit geplant war, bekam 2017 eine entscheidende Wendung. Nicht nur, dass sich die Gemeinden darauf besannen, auch der akuten Raumnot der Musikschule Abhilfe schaffen zu wollen, kam auch Simone Abfalter ins Spiel. Die gebürtige Waidhofnerin, die jetzt in Linz wohnt, deren Mutter aber Grestnerin ist, suchte damals ein Projekt für ihre Masterarbeit an der Kunstuni Linz. Und sie brachte erstmals die Idee ins Spiel, die Anordnung der drei Schulen zu ändern. Diese Grundidee hat – nach einer „Nachdenkpause der Gemeinden“ – das Linzer Büro „Architekturfachgeschäft“ von Richard Steger 2021 aufgegriffen und gemeinsam mit dem Schulausschuss der drei Gemeinden sowie den Lehrkräften und Direktoren der drei Schulen überarbeitet.

Das fertige Projekt lag 2022 am Tisch. Die anvisierten Kosten von 5,15 Millionen Euro auch. Die drei Gemeinden gaben schließlich grünes Licht für dieses zukunftsträchtige Großprojekt. Auch das Land stieg mit einer 30 prozentigen Förderung ein.

Schulen werden neu gruppiert

Im Norden des bestehenden Schulgebäudes entsteht seitdem ein neuer zweistöckiger Trakt mit rund 380 Quadratmetern Nutzfläche. Die Schulen selbst werden umgruppiert. Die Volksschule erhält einen neuen Zugang und eine Zentralgarderobe, wodurch die Ganggarderoben wegkommen und diese Bereiche auch für den pädagogischen Unterricht genützt werden können. Die Musikmittelschule übersiedelt mit einigen Klassen sowie ihren zwei Werkräumen in den neuen Trakt, wo auch die Räume für die Nachmittagsbetreuung untergebracht sind. Dorthin kommt zentral auch die gemeinsame Schulbibliothek. Die Musikschule wiederum bekommt im südlichen Teil des Gebäudes ihre neue Heimat, mit vier eigenen Unterrichtsräumen, einem Schlagwerkraum und einer Musikklasse, die gemeinsam mit der Musikmittelschule genützt werden soll. Zudem wird es eine Ensembleklasse und einen Vorspielraum geben. Das gemeinsame Zentrum der drei Schulen wird das gemeinsame große Lehrerzimmer und eine gemeinsame Mensa für alle Schüler.

„Wir sind enorm dankbar, dass wir unsere pädagogischen Überlegungen so gut in das Projekt einbringen konnten. Mit den neuen Räumlichkeiten und der neuen Aufteilung können wir modernen Bildungsbedürfnissen wirklich gerecht werden“, freuen sich die Direktorinnen Manuela Schrittwieser (MMS), Gabriela Oelmann (VS) sowie Musikschuldirektor Anton Sauprügl.

Die Aufgabe der Politik bei solchen Projekten ist, möglichst wenig im Weg zu stehen und möglichst viel zu zahlen. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, ÖVP

Großes Lob für das Projekt gab es auch von der zuständigen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Es ist gerade im Bildungsbereich oft nicht leicht, das auf die Beine zu stellen, was man sich vorstellt. Hier in Gresten ziehen Gemeinden, Direktoren und die Lehrkräfte an einem Strang. Damit wird so etwas möglich. Und auch wenn es eine hohe Investitionssumme ist. Eine Investition in die Bildung kann niemals falsch sein“, betonte Teschl-Hofmeister.

Übrigens die Baufertigstellung soll bis Schulschluss erfolgen. Danach geht es an den Innenausbau, der bis zu Schulbeginn im September so weit abgeschlossen sein soll, dass ein geordneter Schulbetrieb möglich sein wird. Die Endarbeiten sollen dann bis Oktober abgeschlossen sein.