„Striezel gehört zu Ostern einfach dazu“

Ostern steht vor der Tür. Doch statt einer großen Feier mit der gesamten Familie darf heuer aufgrund der Ausgangsbeschränkungen nur im kleinen Kreis gefeiert werden. Auch am Biohof der Gaminger Gebietsbäuerin Helga Leichtfried in Wiesengraben (Gemeinde Gresten-Land), wo vier Generationen unter einem Dach leben, kommt üblicherweise an diesen Tagen die Großfamilie zusammen.
„Üblicherweise sind wir am Ostersonntag beim Mittagessen um die 14 Personen“, erzählt Leichtfried. Für die fünf Kinder der Bäuerin, die drei Enkelkinder und den Großvater ist das immer ein ganz besonderes Highlight im Jahr. Dann wird zu Mittag, ganz nach Brauchtum, das in der Kirche zuvor geweihte Fleisch mit köstlichen Beilagen serviert. Der fein aufgeschnittene Schweinsbraten, das Geselchte sowie gekochte Eier und der Kren werden auf einem Serviertablett von der Bäuerin angerichtet und mitten auf dem Küchentisch platziert. „Da es ja heuer keine Gabenweihe in der Kirche gibt, kann man das Fleisch auch selbst zu Hause mit einem Spruch segnen“, weiß Leichtfried.
Der wichtigeste Teil des familiären Ostermahls ist aber der Osterstriezel, den die Gebietsbäuerin ganz traditionell nach einem von der Schwiegermutter überlieferten alten Rezept zubereitet.
Ein Tipp: Damit der Striezel mit dem Fleisch besser harmoniert, verwendet die Bäuerin weniger Zucker, als im Rezept angegeben ist (siehe Infobox).
Gebäck aus Germteig wird bei der Familie Leichtfried aber nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über gern gegessen. Ob als Bauernkrapfen, Frühstücksstriezel oder jetzt zu Ostern. Die Herausforderung in Zeiten der Coronakrise besteht darin, dass derzeit kein frischer Germ in den Supermärkten erhältlich ist. „Zum Glück habe ich noch frischen Germ in der Tiefkühltruhe und Trockengerm im Vorratsschrank, denn Ostern ohne Striezel ist undenkbar, der gehört einfach dazu“, sagt die Bäuerin, die ihre selbst gebackenen Striezel für ihre Kinder vor ihre Haustüre zur Abholung bereitstellt.