Musiker sind auf Platzsuche

77 aktive Musiker und ein Probenraum mit einer Größe von 90m² sprechen für sich. Bei den Freitagsproben der Ortskapelle Gresten in der Kulturschmiede wird es immer enger, die Platznot immer größer. Daher bat die Ortskapelle in einem Schreiben an Markt- und Landgemeinde um Hilfe. Darin berichten die Musiker von einer „prekären Platzsituation“.
Momentan beträgt die Raumhöhe 2,7 Meter, jedem Musiker steht insgesamt nur ein Quadratmeter zur Verfügung. Eigentlich sollte die Raumhöhe bei 4,5 Metern liegen. Gebraucht werden ein Probenraum, zwei Registerräume, Archiv und Büro.
Eine Vergrößerung der Musikräume steht in Gresten mit der Musikschule ohnehin bald an. „Wenn wir schon in eine Musikschule investieren, dann wäre es sinnvoll, auch gleich einen Probenraum für unsere Musiker zu schaffen“, meint VP-Bürgermeister Leopold Latschbacher (Gresten-Land). Konkret hat er dabei eine Art „Haus der Musik“ vor Augen, das er sich gegenüber der Neuen Mittelschule im Gstettenhof vorstellen könnte. „Das Grundstück ist 4.000m² groß, auf 2.000m² könnten wir ohne Probleme ein Musikhaus errichten. Dort könnten Ortskapelle und Musikschule mit Proben- und Ensembleräumen einziehen“, schlägt er vor.
Der Entwurf, der bisher für die Musikschule – nämlich als Zubau über der Neuen Mittelschule – vorliegt, gefällt Latschbacher nämlich nicht. „Da fehlt manchen der nötige Weitblick für die Zukunft“, meint er. Erste Gespräche mit Grundbesitzern soll es schon gegeben haben.
Kompromiss: Schule und Kapelle teilen sich Raum
„Das ist in ganz weiter Ferne“, entgegnet Harald Gnadenberger, Bürgermeister der Marktgemeinde (SPÖ) auf NÖN-Anfrage. Zwar bestätigt er, dass nach einer Lösung für die Ortskapelle gesucht wird, ein Haus der Musik stünde aber nicht zur Debatte. „Es gibt einen konkreten Entwurf (die Aufstockung an die MMS), aber da hapert es noch an der Finanzierung“, erzählt er. Rund 2,7 Millionen würde das Bauvorhaben verschlingen, das Proberäume für die Musik- und Neue Mittelschule beinhaltet sowie Brandschutzmaßnahmen und Sanierungen in der MMS.
„Wir sind noch am Abwägen, ob es Alternativen gibt. Aber derzeit schaut es nicht danach aus. Wir könnten im Zuge des Projektes einen großen Proberaum für die Ortskapelle einrichten. Allerdings mit dem Kompromiss, dass dieser auch von der Musikschule für Vorspielabende genutzt werden kann“, berichtet Gnadenberger. Für ihn würde diese Kombination von Musikschule und Ortskapelle auch diese Mehrkosten rechtfertigen. „Wir sind auf jeden Fall gesprächsbereit“, betont er.