Die zehn prägendsten Ereignisse des Jahres im Bezirk Scheibbs

Besonderes Hochzeitsdatum
An einem unvergesslichen Datum, nämlich am 2.2.2022, gibt Katrin Zettel ihrem Kurt Gaubinger am Standesamt Hall das Ja-Wort. Die aus Göstling stammende ehemalige Skirennläuferin hat mittlerweile zwei Kinder und lebt in Hall bei Admont. Die beiden sind seit zehn Jahren ein Paar.

Wechsel in der Bezirkshauptmannschaft
Mit 1. März wechselt Christian Pehofer als Bezirkshauptmann-Stellvertreter nach St. Pölten-Land. Seit 2018 war Pehofer Bezirkshauptmann-Stellvertreter von Johann Seper in Scheibbs. „Der Bezirk Scheibbs hat mich sehr geprägt“, sagt Pehofer bei seinem Abschied. Mit 1. März 2023 wird er übrigens neuer Bezirkshauptmann in Gmünd. Seine Nachfolge in Scheibbs tritt der 35-jähriger Pressbaumer Manuel Höfer an, der von der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld (dort war er drei Jahre lang Bereichsleiter Sicherheit und Ordnung) nach Scheibbs wechselt. Scheibbs ist seine erste Station als Bezirkshauptmann-Stellvertreter.

Am Berg spielen sich Dramen ab
Wie gefährlich die Berge sein können, zeigen auf tragische Weise zwei Unglücke in Lackenhof am Ötscher auf. Am 23. Jänner reißt eine Lawine am Kleinen Ötscher einen Snowboarder fast 300 Meter mit ins Tal. Für den 32-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Gleich drei Todesopfer und einen Schwerverletzen fordert ein Lawinenabgang am 11. März am Juckfidelplan am Ötscher. Der Schock ist groß, denn alle vier Alpinisten sind Mitglieder der Bergrettung.

Große Trauer herrscht ebenfalls nach dem Wanderunglück am 18. August. Fünf Wanderinnen sind von der Herrenalm in Richtung Parkplatz Taglsbach unterwegs. Dabei werden sie von Hagelschauer und extremen Windböhen mit bis zu 170 km/h überrascht. Einer der dabei umstürzenden Bäume traf drei Wanderinnen. Alle drei Frauen (52, 54 und 57 Jahre alt) erlagen noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Bis heute ist der Wanderweg Seehof-Mittersee-Obersee-Herrenalm wegen Aufräumarbeiten gesperrt.
Schloss wird zur Flüchtlingsunterkunft
Unmittelbar nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges rollt eine enorme Welle der Solidarität durch den Bezirk. Neben tausenden von Hilfspaketen, die geschnürt werden, gibt es zahlreiche Hilfsaktionen. In einer einzigartigen Aktion unter der Führung der damaligen Vereinsobfrau Christine Dünwald-Specht und Stadträtin Alena Fallmann wird der leer stehende Lehenhof zu einem neuen Heim für Flüchtlinge umfunktioniert, dem größten im gesamten Mostviertel.
Am 14. März kommen die erste 30 Flüchtlinge, ausschließlich Mütter und Kindern in ihrem neuen Zufluchtsort an. Viele davon sind noch heute im Lehenhof und versuchen das Leben in der Fremde, so gut wie möglich zu meistern. Das Projekt steht mittlerweile unter Gemeindeführung. Höchststand ist über 90 Vertriebene. Aktuell sind 64 Personen untergebracht. Im Dezember haben die ersten Bewohnerinnen auch ihre Deutschkurs-Prüfungen abgeschlossen.
Purgstall hat das erste PVZ im Bezirk Scheibbs
Am 1. April eröffnet in Purgstall das erste Primärversorgungszentrum im Bezirk. Sechs Kassenärzte für Allgemeinmedizin und ein 30-köpfiges Team verschiedenster Gesundheitsberufe sind im Zentrum am Kirchenplatz tätig. Das PVZ deckt ein breites Spektrum der medizinischen Versorgung, von Physiotherapie über Wundmanagement bis Psychologie, ab. Außerdem schließt das PVZ Lücken, die durch die Pensionierung von Allgemeinmedizinern in umliegenden Gemeinden entstanden sind. So können auch die Wochenenddienste im Sprengel vollständig besetzt werden.
Führungswechsel bei ZKW Group
Beim größten Arbeitgeber der Region, der ZKW Group, gibt es mit Juni einen neuen CEO. Nach sechs Jahren an der Spitze verlässt Oliver Schubert (rechts) das Unternehmen. Sein Nachfolger ist der Deutsche Wilhelm Steger (links). Eine neue globale Aufgabe bekommt auch der bisherige Standortleiter von ZKW Lichtsysteme Wieselburg, Stefan Hauptmann. Der Purgstaller, der seit 1996 bei ZKW ist und seit Oktober 2018 Standortleiter war, wird neuer ZKW-Vizepräsident, der weltweit die Programm koordinieren und steuern soll. Andreas Nix, zuletzt Standortleiter bei ZKW in Dalian (China), folgt ihm als General Plant Manager in Wieselburg.

Umzug und Eröffnung
Über ein strahlend neues Feuerwehrhaus darf sich die FF Oberndorf nach einer Rekord-Bauzeit von eineinhalb Jahren freuen. Am neuen Standort am Ortsrand errichtet, bietet das neue Haus endlich genügend Platz für Mannschaft, Fahrzeuge und Ausrüstung. Zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr am 12. Juni wird das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Auch in Lackenhof freut man sich über ein neues FF- & Vereinshaus - dort hat man zwei Jahre daran gebaut. Im September wird das neue Vereinshaus der Feuerwehr, des Musikverein und Skiclubs sowie des Bauhofs feierlich eröffnet.
Land gibt langfristige Garantie für Ötscherlifte ab
Die Freude in der Gemeinde ist groß, als Landesrat Jochen Danninger Anfang November verkündet: „Wir treten als Land in Vorleistung und verlängern alle Dienstverträge auf unbefristete Zeit. Wir geben damit ein langfristiges Bekenntnis zu den Ötscherliften ab.“ Noch keine Entscheidung gibt es hingegen bei der Suche nach möglichen Investoren. Es gibt laut Danninger zahlreiche Gespräche, aber noch keine konkreten Ergebnisse. Aufbauend auf den Ideenwettbewerb, bei dem 467 Einreichungen eingelangt sind, will sich das Ötscherdorf als ökologisch vorbildliche Ganzjahresdestination neu positionieren. Die zehn prämierten Projekte sind dabei als richtungsweisend zu werten.
Risse im Asphalt der neuen Fahrbahn
Für einiges Aufsehen sorgen Risse im Asphalt in der erst 2021 eröffneten Fahrbahn der Umfahrung Wieselburg – noch dazu, wo diese in unmittelbarer Nähe der beim Bau eingestürzten Brücke auftreten. Wie sich nach langen Untersuchungen herausstellt, befindet sich einige Meter unter dem neu errichteten, neun Meter hohen Damm eine örtlich begrenzte Störzone. Dort gibt es einen stark schwankenden Grundwasserspiegel.
Um die Untergrundbewegungen zu stoppen, wird der Damm auf der östlichen Umfahrung auf einer Länge von rund 20 Metern durch acht, zwölf Meter tiefe Bohrpfähle mit einem Durchmesser von je rund einem Meter und einem betonierten Querbalken, der die Pfähle verbindet, verankert. Diese Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Kurz vor Weihnachten hat man den Asphalt auf der Umfahrungstrasse provisorisch saniert. Die Schüttungen am Dammfuß gehen 2023 weiter. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird dann im Sommer 2023 die Fahrbahn der B25 endgültig saniert.
Auszeichnungen für das Haus der Wildnis
Das im Mai 2021 eröffnete Haus der Wildnis in Lunz am See entwickelt sich in seinem ersten Jahr zum wahren Besuchermagneten. Das wird auch beim Regionsfest im Anfang September gemeinsam mit dem Jubiläum 20 Jahre Wildnidnisgebiet ausgiebig gefeiert. Bislang haben 35.000 Besucher die Schau, die mit modernster interativer Technik einmalige Einblicke in den Lebensraum des UNESCO-Naturschutzerbes des Windnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal besucht. Ende November erhält das Haus mit dem NÖ Tourismuspreis in der Kategorie Digitalisierung bereits seine dritte Auszeichnung.
