20 Jahre Menschlichkeit in Purgstall

Vor 20 Jahren wurde die Lebenshilfe Merkenstetten gegründet – 20 Jahre, in denen sich, wie Werkstättenleiter Erich Planitzer sagt, nicht nur vor Ort, sondern in der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung viel getan habe.
„Wir haben hier 1999 ganz klein mit einer Tischlerei mit zwölf KIienten und zwei Betreuern begonnen. Damals hieß es, die Lebenshilfe-Werkstätten seien dazu da, Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Beschäftigung zu geben. Heute sieht man das, was unsere Klienten leisten, endlich als das, was es ist: Arbeit.“
38 Klienten und neun Betreuer sind heute in der Werkstätte tätig. Zu der Tischlerei sind eine Industriegruppe und eine Tiffany-Gruppe hinzugekommen. Längst schon arbeiten die Klienten nicht nur für den „G‘schenke“-Shop, sondern nehmen auch Aufträge von regionalen Firmen wie Welser AG und Worthington Cylinders entgegen. Zur Werkstätte gehört auch ein Sägewerk, wo Kunden kleinere Stücke schneiden lassen können.
Seit vergangenem Dezember arbeiten sechs Klienten zwei Mal pro Woche im Jufa Hochkar in Haus-Service, Küche und Service. „Außerhalb der Werkstätte zu arbeiten, gefordert, gebraucht und geschätzt zu werden, ist unglaublich wichtig für das Selbstbewusstsein unserer Leute“, weiß der Werkstättenleiter.
„Ich wünsche mir, dass Betriebe offen sind, unseren Klienten ein Praktikum und eventuell einen Lehrplatz anzubieten.“ Denn: „Menschen mit Behinderung sollen die Chance auf ein so weit wie möglich selbstbestimmtes Leben haben.“
Die Werkstätte feiert ihr Jubiläum am Freitag, 19. Juli, ab 17 Uhr mit einem Festakt und dem traditionellen Sommerfest inklusive Nacht der offenen Tür in der Werkstätte.