Viktoria Hasslehner: „Mich packte das Feuerwehrfieber“

NÖN: Sie sind seit Kurzem die erste Verwalterin im Bezirk und das mit nur 21 Jahren. Wie sind Sie überhaupt zur Feuerwehr gekommen?
Viktoria Hasslehner: Als gebürtige Wienerin habe ich mit der traditionellen Freiwilligen Feuerwehr früher nicht viel zu tun gehabt. Dennoch hatte ich bereits als Kind viele Bücher von Feuerwehr, Polizei und Co. zuhause. Die Entscheidung, mit 17 Jahren von zuhause auszuziehen, und meine Schullaufbahn am Land weiterzuführen, haben meine Eltern mit Stolz unterstützt. Kaum in Niederösterreich angekommen, packte mich das Feuerwehrfieber und ich trat 2019 der FF Gaming und anschließend der BTF Kienberg bei.
Und jetzt so ein großer Schritt in der Karriereleiter. Wie überraschend kam dieser für Sie?
Hasslehner: Überraschend kam es nicht, geplant war es jedoch auch nicht. Dennoch bin ich froh, diese Position erhalten zu haben, und möchte mein Bestes geben. Es freut mich sehr, eine Vorreiterin in Sachen weiblicher Führungsebene zu sein. Ich hoffe, dass sich auch Kameradinnen anderer Feuerwehren angesprochen fühlen und ihre Karrieren fortsetzen.
Was macht die FF-Mitgliedschaft generell für Sie so spannend?
Hasslehner: Die Begeisterung an der Feuerwehr liegt nicht darin, sich über einen Einsatz zu freuen, sondern darüber, dass wir die Möglichkeit haben, Menschen in der Not zu helfen. Egal ob schwerer Unfall, geflutete Keller, oder der Klassiker, eine Katze auf dem Dach: Wir sind immer da, um zu helfen.
Was braucht es als Frau, sich in einer so männerdominierten Welt durchsetzen zu können?
Hasslehner: Jede Menge Humor, eine klare Vorstellung und hin und wieder auch ein ernstes Gespräch, um Missverständnisse zu klären. Ich habe aber das Glück, dass ich mich bei meinen Kameradinnen und Kameraden sehr wohl fühle und von Anfang an gut aufgenommen wurde.
Welche Aufgaben übernimmt eine Verwalterin überhaupt?
Hasslehner: Zu meinen Hauptaufgaben zählt die Organisation und Administration diverser Tätigkeiten in der Feuerwehr.
Gibt es weitere Ziele bei der Feuerwehr?
Hasslehner: Konkrete Ziele habe ich keine, aber ich freue mich über die vielen Türen, die mir offenstehen. Und wer weiß, vielleicht wird auch das Bezirkskommando in Zukunft einmal von einer Frau geführt.