Einiges an Munition am Tag vor der Wahl

Rakwetz mokierte sich öffentlich über die Unverschämtheit der beiden Spitzenkandidaten der ÖVP und SPÖ im Bezirk Scheibbs, die sich die Rettung des Ötschergebietes auf ihre Fahnen heften würden. „Keiner der beiden hat auf irgendeine Art und Weise geholfen. Wir als Gemeinde, wir als Bevölkerung schaffen alles, nur gemeinsam sind wir stark und das haben wir schon oft bewiesen“, behauptete Rakwetz auf Facebook und erntete damit nicht nur Lob, sondern auch einiges an Kritik. „Das stimmt einfach nicht“, konterte ÖVP-Landtagsabgeordneter Anton Erber in einem Kommentar. „Dazu gibt es sogar im Landtagsprotokoll Reden dazu. Die Wahrheit ist sowohl die Landesregierung, wie auch ÖVP, SPÖ und FPÖ haben hier gemeinsam an einem Strang gezogen. Mit dem Ziel, mit dem Landesbudget Lackenhof eine neue Chance zu geben. Dieser Post ist doch wirklich völlig unnötig. Gerade die Rettung des Skigebiets Lackenhof ist Beispiel, wie gute Politik aussehen kann“, kommentierte Erber. Und auch ÖVP-Bezirksgeschäftsführerin Katja Seitner ärgerte sich über dieses Posting. „Dass der Post nicht der Wahrheit entspricht, weißt du! Anpacken statt anpatzen“, richtete Seitner Rakwetz aus.
Aber Kritik kam nicht nur aus den ÖVP-Reihen, sondern auch vom angegriffenen SPÖ-Bezirksspitzenkandidaten Andreas Danner: „Wenn das die Meinung der Frau Bürgermeisterin ist, will ich sie nicht weiter kommentieren. Fakt ist, dass der Ötscher noch lange nicht gerettet ist, sondern wir alle gut daran täten, in diesem Punkt an einem Strang zu ziehen.“
Was Bürgermeisterin Renate Rakwetz mit ihrem Posting bezweckte, verriet sie der NÖN: „Mich ärgert es, dass sich die beiden Herren die Rettung von Lackenhof permanent an die Fahnen heften. Die Rettung von Lackenhof ist dem Einsatz der Bürger und der Landesparteien SPÖ, ÖVP und FPÖ zu verdanken. Lackenhof wurde sicher nicht durch eine Rede im Landtag gerettet.“
Nicht überbewerten will sie auch die minus 12,3 Prozent der SPÖ in Gaming – der vierthöchste negative Wert der SPÖ im gesamten Bundesland. „Ich trenne diese Wahl von meiner Arbeit in der Gemeindepolitik. Bei der Landtagswahl 2018 war ich noch Bezirksspitzenkandidatin, heuer habe ich mich in diesem Wahlkampf sehr zurückgehalten und auch keine Hausbesuche gemacht.“