Umfahrung Wieselburg: Fohra - Die „vergessene“ Ortschaft

„Auf uns wird einfach vergessen. Wir interessieren keinen“, sagt ein enttäuschter Hans Übelbacher, Sprecher der Bewohner des Petzenkirchner Ortsteils Fohra. Dieser liegt rund 500 Meter weit weg von der Umfahrung Wieselburg und ist als einer der wenigen Ortschaften nicht durch eine Lärmschutzwand abgeschottet.
„Ab vier Uhr früh ist es bei uns, als würden die Lkw direkt beim Schlafzimmerfenster vorbeibrausen. Dabei geht es nur um einen Lückenschluss von 600 Metern bei der Lärmschutzwand. Damit wäre uns allen geholfen“, sagt Hans Übelbacher.
Beim Land winkt man allerdings ab. Im Gemeindegebiet von Fohra wurden Lärmuntersuchungen vorgenommen und die Ergebnisse im Mai den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden vorgestellt. „Die Untersuchungen zeigen, dass die zulässigen Grenzwerte in Bezug auf die Lärmimmissionen – wie im UVP-Einreichprojekt prognostiziert – eingehalten werden. Zusätzliche Lärmschutzwände lassen sich somit auf Basis der Untersuchung nicht begründen“, erklärt Gerhard Fichtinger von der Straßenbauabteilung des Landes Niederösterreich.
Die Ortschefin von Petzenkirchen, Lisbeth Kern (SPÖ), hätte sich eine Infoveranstaltung gewünscht, damit die Experten der Bevölkerung die Messungen erläutern. Dies wurde seitens des Landes jedoch abgelehnt.
„Die Gemeinde hat alles versucht, den Betroffenen zu helfen, leider ohne Erfolg“, erklärt Kern. Die Stimmung unter den Anrainern schwankt indes zwischen Wut und Resignation. Sie fühlen sich vom Land im Stich gelassen. „Die Lärmmessungen des Landes und die daraus errechneten Mittelwerte mögen zwar dem Grunde nach richtig sein, eigene Messungen haben jedoch in den frühen Morgenstunden Spitzenwerte bis zu 87 Dezibel ergeben“, ist Übelbacher erbost. Über weitere Vorgehensweisen wird nun beraten – und gegebenenfalls werden weiter Schritte gesetzt.