Alte Tradition am Tanzboden
Alte Tradition am Tanzboden. Der traditionsreiche Volkstanz lebt in Lunz durch die „Kothbergtaler Schuhplattler“ weiter.
Kaum ein anderer Tanz wird so sehr mit alpenländischer Kultur und traditionellem Brauchtum in Verbindung gebracht wie der Schuhplattler. Die Bezeichnung „Schuhplattler“ stammt aus dem 19. Jahrhundert, doch der traditionsreiche Tanz geht noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. Die älteste Beschreibung eines Tanzes, der mit Abfolgen und Sprüngen wie beim Schuhplattler aufgeführt wurde, findet man bereits im 11. Jahrhundert. Der Lunzer Verein „Kothbergtaler Schuhplattler“ erweckt diese alte Tradition nun wieder zum Leben.
Gegründet wurden die „Kothbergtaler Schuhplattler“ im Jahr 1974. Seit einigen Jahren befindet sich der Verein nun schon unter der Leitung von Franz Aigner. Ihren Namen bekam die Volkstanzgruppe durch das Naturschutzgebiet Kothbergtal, nur wenige Kilometer von Lunz entfernt.
„Vor Corona hatten wir in etwa 20 bis 25 Auftritte pro Jahr. 2020 gab es überhaupt keinen.“ Obmann Franz Aigner über die Auswirkungen der Corona-Pandemie für den Verein
Dass der Schuhplattler nicht nur bei älteren Menschen beliebt ist, beweisen die 14 Mitglieder des Vereins. „Unsere jüngsten Mitglieder sind 13 Jahre alt“, berichtet Obmann Franz Aigner stolz. „Unser ältestes aktives Mitglied ist 65.“ Der Schuhplattler stellt somit eine Tradition dar, die Jung und Alt verbindet. Um frischen Wind in den traditionsreichen Volkstanz zu bringen, setzt der Verein auch auf neue, spannende Ideen ihrer Mitglieder. Dabei ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Generationen entscheidend.
Auch eine Verbindung über Ortsgrenzen hinaus wird durch den Verein geschaffen. Während die meisten Mitglieder der „Kothbergtaler Schuhplattler“ aus Lunz kommen, fanden ebenso Einwohner der Nachbargemeinden ihren Weg zu der Volkstanzgruppe. „Das freut uns natürlich ganz besonders“, zeigt sich Franz Aigner begeistert über die unterschiedlichen Vereinsmitglieder.
Die Corona-Pandemie ging auch an den Schuhplattlern nicht spurlos vorüber. „Vor Corona hatten wir in etwa 20 bis 25 Auftritte pro Jahr. 2020 gab es überhaupt keinen. Heuer war es bis Ende Juli noch sehr ruhig. Mittlerweile läuft es aber wieder recht gut“, verdeutlicht der Obmann die Auswirkungen der Pandemie. Vor allem in der Umgebung sind die „Kothbergtaler Schuhplattler“ inzwischen wieder gut gebucht. Für manche Veranstaltungen reist die Volkstanzgruppe aber sogar bis nach Wien. „Tolle Auftritte sind für uns immer die Schiffsauftritte“, betont Franz Aigner. Rund acht mal jährlich tritt der Verein auf Donauschiffen auf und begeistert die Passagiere dabei mit ihrer Tanzdarbietung. „Wir steigen in Ybbs auf ein Schiff auf und unterhalten die Gäste circa eine Dreiviertelstunde lang, bis wir das Schiff in Grein wieder verlassen“, erklärt der Obmann.
Für ihre Auftritte proben die Schuhplattler einmal pro Woche. Während des letzten Jahres war das jedoch aufgrund der Pandemie nicht möglich. Mittlerweile kehrt bei dem Verein aber wieder Normalität ein, sodass sie gelegentlich auch mit anderen Schuhplattler-Vereinen im Bezirk, beispielsweise den Anika-Plattlern, gemeinsam proben können.