Mostlandhof erwacht zu neuem Leben

PURGSTALL / Jahrelang lag er im Dornröschenschlaf, jetzt tut sich wieder etwas auf dem Mostlandhof. Jahrzehntelang war der Hof, der schon in Chroniken aus dem 18. Jahrhundert erwähnt wird, ein beliebtes Gasthaus und Ausflugsziel. Als die letzten Pächter, die Familie Redermeier, 2008 ihr Restaurant aufgaben, wurde es still um den majestätischen „Kalkberg“.
Jetzt hat die Familien Selner und Lang die Liegenschaft gekauft und schon vielversprechende Zukunftspläne: „Der Mostlandhof soll wieder eines der schönsten Ausflugsziele in der Region werden!“ Das Potential des Anwesens ist beachtlich: Neben dem Gebäude mit Wohnungen und Restaurant gibt es auf dem Grundstück einen aus 550 Obstbäumen, zahlreichen veredelten Fruchtgehölzen, Beeren- und Wildsträuchern bestehenden Obstlehrpfad sowie einen nach historischem Muster angelegten Schau-Bauerngarten. Nach der Schließung 2008 bis zur Übernahme durch die Selners war der Zugang zum Mostlandhof mit einem „Zufahrt verboten“-Schild versehen. „Als erstes haben wir dieses Schild abmontiert“, erzählt Elisabeth Selner. „Wir wollten ein Zeichen setzen, dass der Mostlandhof wieder für alle offen ist.“
Zur Landesausstellung soll alles fertig sein
Dann ging es an die Arbeit in Garten und Obstgarten, die sich die Natur in den vergangenen Jahren wieder zurückerobert hatte. Neben Pflege und Auslichten der jüngeren Obstbäume mussten auch einige der alten Baumriesen fallen – sie waren nicht mehr zu retten.
Im Haus gibt es noch mehr zu tun: Sechs der sieben Wohnungen sind bereits vermietet. Die Selners werden das bestehende Restaurant samt Wintergarten und Saal renovieren, die Küche erneuern und auf den heutigen Stand bringen. Zwanzig Gästezimmer mit insgesamt 36 Betten werden dazugebaut. Besonders die kleinen Gäste werden den Mostlandhof lieben: Für sie wird ein neuer Spielplatz angelegt, auch ein Streichelzoo ist geplant. Für den Spaziergang nach dem Essen wird neben dem Obstlehrpfad auch der vorhandene Kneipp-Pfad reaktiviert.
Mit dem Beginn des Umbaus wollen Andreas und Elisabeth Selner schnell Nägel mit Köpfen machen. Schließlich ist eine Eröffnung rechtzeitig zur Landesausstellung 2015 geplant: „Wir sind im Moment in der abschließenden Planungsphase und peilen eine Bauverhandlung noch im Mai an.“ Der Mostlandhof ist für Elisabeth Selner „ein magischer Ort. Es wäre einfach schade, wenn er der Öffentlichkeit nicht zugänglich wäre – vor allem Besonderheiten wie der Obstlehrpfad, der damals mit Fördermitteln des Landes angelegt worden ist.“ Sie verbindet mit dem „Kalkberg“ auch viele Kindheitserinnerungen: „Ich glaube, das geht vielen so. Viele Menschen sagen uns, dass sie sich mit uns freuen, dass der Mostlandhof wieder neues Leben bekommt.“