Falch zieht in Ärztezentrum: „Ich setze auf Purgstall“

NÖN: In Purgstall entsteht derzeit ein Therapie- und Ärztezentrum, in das auch Sie ziehen. Braucht das der Bezirk?
Helmut Falch: Stimmt, Ärztezentren sind im Moment sehr begehrt, auch an anderen Orten im Bezirk, wodurch sich natürlich ein Mitbewerb ergibt. Den habe ich aber nie gescheut. Im Gegenteil, er bringt uns weiter, in qualitativer und menschlicher Hinsicht.
Was macht gerade Purgstall als Standort interessant?
Purgstall ist mit 6.000 Einwohnern nicht nur die einwohnerstärkste Gemeinde im Bezirk, sondern liegt zentral an einer wichtigen Nord-Süd-, Ost-Westachse und hat daher das größte Einzugsgebiet.
Was ist am Standort am Kirchenplatz so besonders?
Es ist ein Gebäudekomplex aus vier historischen Häusern, die gerade renoviert und umgebaut werden. Wer rechtzeitig kommt, hat noch die Möglichkeit, seine Ordination nach Wunsch mitzuplanen. Das Interesse ist groß, dank des ausgezeichneten Engagements von Bürgermeister Harald Riemer werden wir breit aufgestellt sein.
Warum ist das Haus am Kirchenplatz besonders geeignet?
Es bietet die richtige Infrastruktur für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Therapeuten. Drei eigenständige Häuser werden teilweise miteinander verbunden, ein viertes ist in wenigen Schritten erreichbar. Durch die spezifische Aufteilung müsste wegen eines eventuell auftretenden Pandemiefalles nicht der gesamte Gebäudekomplex gesperrt werden. Und die Lage in der Begegnungszone ist ideal. Hier werden Wohnungen, Geschäfte und Gastronomie entstehen.
Was ist der Vorteil des Ärztezentrums für den Patienten?
Wir werden neben Allgemeinmedizinern auch Fachärzte hier ansiedeln. Unser Ziel ist es, mit einer großen Anzahl von Ärzten auch die Randzeiten am Abend, Freitag und Samstag zu bedienen. Damit bieten wir nicht nur einen tollen Service für unsere Patienten, sondern entlasten auch unsere Kollegen in den Krankenhäusern.
Sie sind also völlig überzeugt von dem Projekt?
Ja, weil man merkt, dass sehr viel Kraft dahintersteckt. Alle Beteiligten sind mit viel Herzblut dabei. Ich setze auf Purgstall.
Wo genau werden Sie selbst einziehen?
In einen Teil des Gebäudes, in den ich mich verliebt habe – wegen der prachtvollen Gipsstuckdecke aus dem Jahr 1720, die jahrhundertelang unter unzähligen Farbschichten geschlummert hat. Eine Nachbarin hat das Denkmalamt darauf aufmerksam gemacht, und ich freue mich sehr, dass ich dieses Juwel wieder zum Strahlen bringen darf.