Steinakirchen: ÖVP-Bürgermeister Pöhacker kündigt Rücktritt an

Aktualisiert am 06. Juni 2023 | 06:43
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Maifest Steinakirchen am Forst
Die Ämter als Bürgermeister und Parteiobmann haben Wolfgang Pöhacker auch so manch eine Sorgenfalte bereitet.
Foto: Johann Wickenschnabel
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Paukenschlag in der ÖVP-Parteivorstandssitzung am Montagabend: Parteiobmann Bürgermeister Wolfgang Pöhacker (43) kündigte seinen Rücktritt aus beiden Funktionen im Herbst an.

„Es ist eine ganz persönliche Entscheidung für mich, über die ich mir schon seit einem halben Jahr Gedanken gemacht habe. Jetzt ist es aber klar. Nach fast einem Jahrzehnt an der Spitze der Partei und der Gemeinde ist es Zeit für neue Herausforderungen. Ich werde beide Ämter im Herbst abgeben, um als dreifacher Vater einfach mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Pöhacker unmittelbar nach dem Parteivorstand am Montag gegenüber der NÖN.

Bei dieser Sitzung informierte Pöhacker die Funktionäre über seinen „wohlüberlegten“ Schritt. Für seine Nachfolge hat Pöhacker eine Kommission gegründet, die in kurzer Zeit die personelle Zusammensetzung der Partei neu aufstellen soll. „Zuerst regeln wir alles auf der Parteiebene, werden dann im Herbst auch einen Parteitag abhalten, ehe es dann auch an der Spitze der Gemeinde zu einer geordneten Übergabe kommen soll“, betont Pöhacker.

Als 34-Jähriger Parteiobmann und Bürgermeister geworden

Pöhacker hat im Mai 2014 als damals 34-Jähriger das Amt des Parteiobmannes der ÖVP Steinakirchen von Johann Schagerl übernommen, der zuvor fast 16 Jahre an der Spitze der Partei und der Gemeinde stand. Mit Ende Juni 2014 folgte der Lebensmitteltechnologe am LMTZ Francisco Josephinum Schagerl auf den Bürgermeistersessel. Von Beginn an stand seine Ära im Zeichen von schwächelnden Gemeindefinanzen, der Pächtersuche rund um den Festsaal und Gasslwirt und oft harten politischen Angriffen der Oppositionspartei LUST. Schon bei der Bürgermeisterwahl erhielt er vier Gegenstimmen. Auch innerparteilich war in diesen zehn Jahren nicht immer alles eitel Wonne. Auch da wurde immer wieder einmal durchaus offen an seinem Sessel gesägt.

Dennoch blickt Pöhacker in einem ersten Statement positiv und dankbar auf sein Wirken zurück. „In meiner Zeit als Bürgermeister konnten wir viele Projekte umsetzen, wie den Neubau des Kindergartens und der Volksschule, die Wasserleitung mit Breitbandleerverrohrung auf den Lonitzberg oder den Glasfaserausbau im Ortsgebiet“, hob Pöhacker einige Projekte hervor und bezeichnete es jetzt bereits als „Ehre, Bürgermeister von Steinakirchen gewesen zu sein“ – auch wenn er dieses Amt sicher noch mindestens drei bis vier Monate inne haben wird. „Ich werde auch in den letzten Monaten noch mein Bestes geben“, verspricht er.