Landjugend Purgstall kam „unschuldig zum Handkuss“

Erstellt am 02. Oktober 2019 | 03:24
Lesezeit: 3 Min
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Im Auftrag der Gemeinde wurde der historische Brunnen am Alois Fragner-Platz zugeschüttet. Nach dem Engagement der Landjugend ist er nun ein Generationenplatz‘l“.
Foto: Katona
Gemeinde schüttete für Projekt alten Brunnen zu. Viele Bürger protestierten. Bürgermeister verspricht mehr Transparenz bei künftiger Auswahl.
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Sie bekamen eine Aufgabenstellung, taten ihr Bestes, um sie innerhalb von 42 Stunden umzusetzen und durften sich über viel Lob freuen: Die Landjugend Purgstall hat den Projektmarathon 2019 mit Erfolg gemeistert. Das Projekt, das die Landjugend von der Gemeinde bekam, stößt im Ort seither teilweise auf harte Kritik.

Historischen Brunnen zugeschüttet

Immerhin wurde für die Aufgabenstellung, die Schaffung eines „Generationenplatz‘l“ im Vorfeld von der Gemeinde ein historischer Brunnen auf dem Alois Fragner-Platz in der Pöchlarnerstraße zugeschüttet – der, so wie sich bald darauf zeigte, vielen Bürgern am Herzen gelegen war. Die Verwandlung des Brunnens in einen kleinen, gepflasterten Platz hat in der Folge eine wahre Protestwelle auf Facebook ausgelöst. „Die Landjugend hat tolle Arbeit geleistet und kommt hier völlig unschuldig zum Handkuss. Über die Aufgabenstellung für den Projektmarathon entscheidet die Gemeinde“, betonte SP-Jugend-Gemeinderätin Petra Fuchs.

Einen Gemeinderatsbeschluss über die Aufgabe habe es aber nicht gegeben – was einigen Facebook-Usern sauer aufstößt. „Da fehlt die Transparenz“, heißt es in einem Kommentar. „So eine Entscheidung darf nicht ohne die Bevölkerung getroffen werden.“

"Bei uns treten nun auch leider Zweifel auf, ob wir in den kommenden Jahren wieder teilnehmen sollen.“Landjugend

„30 junge Leute haben 42 Stunden lang voll Motivation an einem Projekt gearbeitet“, heißt es im offiziellen Statement der Landjugend. „Umso mehr enttäuscht es uns, auf Facebook lesen zu müssen, alles falsch gemacht zu haben. Bei uns treten nun auch leider Zweifel auf, ob wir in den kommenden Jahren wieder teilnehmen sollen.“

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Leona und Ellena Teufl und Johanna Fallmann gefällt auch dieses, selbst wenn sie den alten Brunnen liebten.
Foto: Karin Katona

VP-Bürgermeister Harald Riemer nimmt die Schuld auf sich: „Da der alte Brunnen im Jahr etwa 20.000 m³ Wasser verloren hat, mussten wir uns eine Lösung überlegen. Und da in der Nachbarschaft im Gästehaus Veronika viele ältere Menschen leben, ist die Idee eines Generationenplatzes entstanden, wo ältere Menschen und Kinder sich begegnen können.“

Die Landjugend habe ihre Aufgabe wie immer hervorragend gelöst: „Wie man sieht, wird das Platz’l auch schon fleißig genützt.“

In Zukunft werde man die Projektfindung transparenter gestalten: „Eine Arbeitsgruppe wird Vorschläge erarbeiten, die dann im Gemeinderat beschlossen werden. Ideen aus der Bevölkerung sind jederzeit willkommen.“

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