Eva Edelsbacher: „Träume, dass mein Bub geht“

Der fünfjährige Florian Edelsbacher aus Purgstall geht in den Kindergarten, spielt gern mit seinen „Paw Patrol“-Hunden und freut sich über sein neues Fahrrad. Doch mit den anderen Kindern laufen kann er nicht, das neue Fahrrad ist ein Therapierad. Florian hat Zerebralparese, eine Bewegungsstörung, die von einer frühkindlichen Hirnschädigung im Neugeborenenalter ausgeht.
„Bei der Geburt schien alles normal“, schildert Florians Mutter Eva Edelsbacher. „Aber Florian war von Anfang an trinkschwach, hat gezittert. Dann hat man mir gesagt, er hat eine Neugeborenen-Sepsis, also eine Blutvergiftung. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.“ Zwei Wochen musste Florian im Spital bleiben. In den weiteren Wochen und Monaten zeigte der Bub weitere Auffälligkeiten. „Er hat Arme und Beine überstreckt, konnte lange Zeit nicht sitzen“, sagt seine Mutter.
Diagnose Zerebralparalese war für Familie ein Schock
Die zweite Schock-Diagnose: „infantile bilaterale Zerebralparese.“ Mittlerweile hat Florian zwar sitzen gelernt, kann sich mit einer Gehhilfe fortbewegen, doch: „Seine Muskeln und Sehnen sind verkürzt, dadurch hat er einen Spitzfuß“, erklärt Mama Eva. „Damit er überhaupt eine Chance hat, gehen zu lernen, braucht er eine Operation.“ Ein Termin für die OP ist schon für Anfang November fixiert. Nach der OP soll Florian eine TheraSuit-Therapie machen, die ihm helfen wird, die Muskeln an den Füßen aufzubauen und den Rumpf zu kräftigen.
„Das Leben mit einem Kind mit Handicap ist sehr teuer“, sagt Eva Edelsbacher. „Die TheraSuit-Therapie, die Logopädie, der Therapiebuggy, die Gehhilfe – das geht in die Tausende.“ Unterstützungen gebe es zwar, aber es reicht hinten und vorne nicht. „Ich bin schon sehr geübt im Formulare-Ausfüllen und -Einreichen“, sagt die junge Mutter. „Die Antworten sind leider oft enttäuschend.“ „Florian ist so ein lustiger, aufgeweckter Bub. Wenn ich traurig bin, muntert er mich auf“, sagt Eva Edelsbacher. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf: Mein Traum ist, dass mein Bub eines Tages an meiner Hand geht.“