Oberndorf an der Melk: Radweg keine Option

Die Sanierungsarbeiten an der B29 bei Oberndorf sind nicht beendet, da setzt es auch schon Kritik – und zwar aus der Nachbargemeinde St. Georgen an der Leys. ÖVP-Gemeinderat Paul Magg wundert sich, warum nicht im Zuge der Straßensanierung ein Radweg errichtet wird: „Der Ausbau des Radwegnetzes wäre eine enorme Aufwertung für die gesamte Melktalregion und würde die Verbindung zwischen dem Texingtal und dem Melktal im Bereich des klimafreundlichen Radverkehrs stärken.“ Und: „Gerade bei einer Sanierung würde sich doch die Errichtung anbieten und wäre sicher mit verhältnismäßig günstigeren Kosten als bei einer Neugestaltung realisierbar.“
Ein Radweg an dieser Strecke entlang der B29 sei nie eine Option gewesen, erklärt Oberndorfs Bürgermeister Walter Seiberl. Aus mehreren Gründen: „Erstens hätte die Gemeinde, um einen Radweg zu bauen, Grund von den Straßenanrainern ankaufen müssen. Dort sind landwirtschaftliche Flächen.“ Was Seiberl zum nächsten Punkt bringt: „Die Bodenversiegelung schreitet immer weiter voran. Zusätzlich zur Straße noch durch einen Radweg mehr Boden zu versiegeln, halte ich für wenig sinnvoll.“
Es sei wohl richtig, das Radfahren zu forcieren, doch dafür seien in der Melktalgemeinde viele andere, kleinere Wege zur Verfügung, argumentiert der Bürgermeister: „Wir sollten die bereits vorhandenen Verkehrsflächen nützen. Ein Radweg ohne Konzept nützt uns nichts. Und da sind wir im Moment im Ausarbeiten.“
Wobei Gerhard Fichtinger, Pressesprecher der NÖ Straßenbauabteilung, beipflichtet: „Würde man hier einen Radweg errichten, wäre das ein kurzes Teilstück ohne Anbindung an andere Radwege. Bei Radwegen sollte jedoch immer konzeptiv gearbeitet werden, das heißt, die Gemeinde sollte im Vorfeld ein Gesamtkonzept ausarbeiten. Das Land unterstütze die Gemeinden mit entsprechenden Fördermodellen.