Neue Obfrau vom Verein "Willkommen": „Will etwas Gutes bewirken“

NÖN: Sie sind von der Gründung mit dabei. Wie sehen Sie die Arbeit des Vereins in der Zukunft?
Elisabeth Pöcksteiner: Wir werden unsere Arbeit fortsetzen wie bisher. Der Fokus liegt auf den Deutschkursen. Aber auch alle anderen Hilfestellungen, die geflüchtete Menschen brauchen, wenn sie zu uns kommen.
Was sind das für andere Hilfestellungen?
Pöcksteiner: Etwa bei Behördengängen oder bei der Wohnungssuche. Wenn sich durch einen Umzug oder eine Familienzusammenführung eine neue Situation ergibt. Manchmal kommt jemand auf uns zu, weil er jemanden kennt, der dringend Hilfe braucht, wie etwa aus einer Wohnung ausziehen und eine neue suchen.
Für welche Menschen setzt sich der Verein vor allem ein?
Pöcksteiner: Für Menschen, die sonst durch den Rost fallen. Die ewig auf einen Asylbescheid warten müssen und während dieser Zeit weder arbeiten noch die Sprache lernen können. Die zum Herumsitzen verdammt sind. Natürlich geht es aber um alle Geflüchteten, die sich bei uns im Mostviertel ein neues Leben aufbauen wollen.
Was waren im Rückblick die Erfolge, die der Verein verzeichnen konnte?
Pöcksteiner: Menschen konnten Fuß fassen, fühlen sich bei uns wohl. Freundschaften sind entstanden. Auch zu einigen Familien, die nach Wien gezogen sind, gibt es immer noch Kontakt.
Was sagen Sie zur Unterbringung von Geflüchteten in Zelten?
Pöcksteiner: Es sind furchtbare Zustände. Und es ist ein Statement unserer Regierung und nicht Zeichen für ein Asylproblem. Dieses Problem haben wir nämlich nicht, man muss sich nur die Zahlen anschauen. Aber es ist eine Botschaft: „Junge Männer wollen wir als Flüchtlinge hier nicht haben.“