Zu jeder Zeit bestes Wasser

Peter Wieseneder ist der „Herr des Wassers“ in Scheibbs. Seit 2012 ist der gelernte Installateur Wassermeister in der Bezirkshauptstadt. Knapp 1.200 Objekte – 23 davon auch in den Gemeinden St. Anton und Purgstall – werden aus dem öffentlichen Wasserleitungsnetz versorgt.
Sechs Quellen – vier davon im Sackgraben sowie die Luegbauer- und die Gattringerquelle – sorgen gemeinsam mit dem Horizontalfilterbrunnen sowie den vier Wasserspeichern mit einem Gesamtvolumen von 1.900 m für genug und qualitativ bestes Trinkwasser im Scheibbser Gemeindegebiet. Rund 1.000 m Wasser verbrauchen die Scheibbser täglich. „Wir haben im öffentlichen Netz eigentlich nie Probleme mit der Versorgung. Unsere Quellen liefern genug Wasser.
So entnehmen wir im Sackgraben zum Beispiel nur rund acht Liter pro Sekunde und haben dort selbst in den stärksten Trockenperioden noch einen Überlauf von mindestens vier Litern“, erklärt Wieseneder. Und als „eiserne Reserve“ hätte man noch die Zweite Wiener Hochquellenwasserleitung. „Wir dürften täglich 1.100 m Wasser von dort entnehmen. Das wurde damals vereinbart, als die Leitung über Scheibbser Gemeindegebiet verlegt wurde. Bis heute haben wir diese Reserve noch nie gebraucht“, weiß Bürgermeister Franz Aigner.

Dennoch mache man sich auch in Scheibbs an die Erarbeitung eines neuen Trinkwasserplanes. Der „aktuelle“ stamme doch schon aus den 70er-Jahren und gehört überarbeitet. Denn die Versorgung mit Trinkwasser sei eine der wesentlichsten Aufgaben der Gemeinde. Generell gibt es in Scheibbs schon seit über 100 Jahren eine städtische Wasserversorgung. 1898 wurde die Franz Joseph Wasserleitung errichtet. Die erste Quelle war am Schwarzenberg im Burgerhof. Mit 2,7 Liter pro Sekunde Förderleistung wurde damals der gesamte Scheibbser Stadtkern versorgt.
Heute hat Scheibbs ein 48 Kilometer langes Leitungsnetz und acht Pumpstationen. Rund 130 Objekte in der Gemeinde sind nicht an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen, darunter unter anderem landwirtschaftliche Gehöfte in Ginning, Lampelsberg, Saffengraben oder Brandstatt.
Daneben gibt es auch eigene Wassergenossenschaften wie jene in Scheibbsbach. Dort haben die 36 Grundbesitzer zwar ein eigenes Leitungsnetz errichtet, werden aber mit Wasser aus dem städtischen Netz versorgt. „Das hat auch förderungstechnische Gründe“, weiß Aigner.