Joseph Hofmarcher: Raum für Kunst trotz Corona

NÖN: Eineinhalb Jahre Galerie Hofmarcher – ist das Konzept aufgegangen?
Joseph Hofmarcher: Ja! Kulturell gesehen war die Bude immer voll: Sieben hochkarätige Ausstellungen, eine Lesung, mehrere Konzerte und eine Spoken Word Performance. Zu fast jeder Ausstellung gab es ein Eröffnungsfest, die Vernissage. Finanziell trägt sich die Galerie aber noch lange nicht selbst.

Wie finanziert sich die Galerie?
Es ist nicht leicht, die Fixkosten zu stemmen. Der Kunstverkauf deckt die Kosten bis jetzt nur teilweise. Eigentlich muss ich die Galerie hauptsächlich mit meinem Beruf als Architekturgestalter finanzieren und die Aufwände quasi als Werbekosten sehen.
Was ist der Mehrwert so einer Galerie?
Es ist ein Mehrwert für einen Ortskern, wenn ein sonst leerstehendes Geschäftslokal kulturell bespielt wird. Dass meine Galerie Plattform und Treffpunkt für kunstinteressierte Menschen ist, freut mich sehr.
Wie wählen Sie Ausstellungsthemen und KünstlerInnen?
Ich habe Bekannte aus verschiedenen Kunstszenen und selbst an der Universität für angewandte Kunst studiert. Durch meine langjährige Ehrenamtstätigkeit für den Verein Schmiedezentrum Ybbsitz gibt es auch gute Kontakte zu internationalen Künstlern. So etwa Claudia Czimek. Am 23. November startet sie die achte Ausstellung mit dem Titel „ALL IS TRANSFORMATION“.
Wie geht es einer Kunstgalerie in Zeiten von Corona?
Ich versuche, auf die Gegebenheiten zu reagieren. Mit Sepp Reisinger haben wir im März ein Interviewvideo anstatt einer Eröffnungsfeier produziert. Mit Czimek werden wir anstatt der Vernissage eine Filmproduktion machen.