Land NÖ gibt langfristiges Bekenntnis zum Betrieb der Ötscherlifte ab
Das Land wird die Ötscherlifte in Lackenhof (Bezirk Scheibbs) auch nach Oktober 2023 weiter betreiben. In Abstimmung mit den Grundeigentümern und privaten Investoren soll weiter in das Ski- und Wandergebiet investiert werden. Das gab Tourismus-Landesrat Jochen Danninger heute bekannt. Damit wird aus der im Vorjahr getroffenen Übergangslösung zur Rettung der Ötscherlifte eine langfristige.
Als das Land die Ötscherlifte im Vorjahr übernommen hatte, erhielten die 20 Mitarbeiter befristete Verträge bis Ende Oktober 2023. Die sollen nun in unbefristete Verträge übergehen. "Wir geben ein langfristiges Bekenntnis zu den Ötscherliften ab", sagte Danninger und gab ein hohes Ziel aus: Lackenhof soll zu einem "Vorzeigeort für naturnahen Alpintourismus werden". Damit das gelingt, seien nun private Investoren am Zug.

Notwendig sind außerdem Investitionen in die Beherbergungsbetriebe, sagte Markus Redl, Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH und der Ötscherlifte. Das haben die Gespräche und Ergebnisse des nach der Übernahme des Landes ausgerufenen Ideenwettbewerbs gezeigt. Das Angebot von 800 bis 900 Betten in dem Mostviertler Ort ist derzeit vor allem im Ein- und Zwei-Stern-Segment angesiedelt.
Danninger: "Verhandlungen mit Investoren verlaufen erfreulich"
Dass sich Investoren finden, ist Danninger überzeugt. In den vergangenen Monaten seien mit 13 Personen bzw. Gruppen Gespräche und Verhandlungen zu möglichen Investitionen geführt worden, die "sehr erfreulich" laufen würden, meinte der Wirtschaftslandesrat. Details oder Namen potenzieller Geldgeber nannte er nicht. Es habe sich auch gezeigt, dass die Betriebe vor Ort wieder bereit sind, mehr in die Qualität ihres Angebots zu investieren und etwa Gästebetten zu modernisieren. Im Rahmen eines Fördercalls wurden laut Danninger 190.000 Euro für elf Projekte bewilligt, die 860.000 Euro an Investitionen auslösen sollen. In den Gesprächen habe sich gezeigt, dass die Bergbahn eine Grundvoraussetzung für Investitionen darstelle. Daher gehe man als Land nun in Vorleistung und sende "ein klares Signal an Investoren, regionale Unternehmer und Mitarbeiter in Lackenhof, erklärte Danninger.
Ausbaufähig ist der Ganzjahresbetrieb des Naherholungsgebietes. "Wir wollen die Tradition des Ortes und den Glanz der vergangenen Zeiten ins 21. Jahrhundert transformieren und dabei vor allem den Menschen im Sommer wie im Winter Erholung und Erlebnisse in und mit der Natur ermöglichen", diese Entwicklung brauche aber Zeit, erklärte Danninger.
Ski-Saison startet am 8. Dezember
Die neue Ski-Saison soll am 8. Dezember starten. Vom neuen Tourismuskonzept wird man heuer noch nicht allzu viel merken. Einzig die Qualität in der Gastronomie soll weiter verbessert werden. Daher hat man den Pachtvertrag mit der Familie Pichler aus Emmersdorf für den Ötscher-Treff und die Eibenkogel-Hütte auch wieder verlängert. „Wir hatten in der Vorsaison 70.000 Gästeeintritte. Das war besser als im Winter 2020/21, aber lag noch unter den Werten vor der Pandemie, wo man die 100.000er-Grenze überschritten ist. Allerdings auch das wäre auf lange Sicht zu wenig. Daher muss man sagen, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt, aber wir optimistisch sind, diesen gemeinsam - Land, Gemeinde, Bevölkerungen, Beherberger, neue Investoren und Grundbesitzer – erfolgreich gehen werden“, blickt Markus Redl nach vorne.
WKNÖ-Präsident Ecker: „Wichtiges Signal für Region“
Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), begrüßt das Bekenntnis seitens des Landes die Ötscherlifte in Lackenhof langfristig zu betreiben: „Es ist ein wichtiges Signal für die gesamte Region, die Wirtschaft in Lackenhof und Umgebung und gibt Perspektive Investitionen am Wirtschaftsstandort Ötscherland zu tätigen. Lackenhof ist und bleibt somit ein wichtiger Fixpunkt im niederösterreichischen Tourismus, und das nicht nur im Winter sondern über das ganze Jahr hinweg.“
Zur Vorgeschichte: Das Land Niederösterreich hatte im Dezember 2021 die Ötscherlifte, die wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit vor der Schließung standen, zur Gänze übernommen. Zuvor hatte die Schröcksnadel-Gruppe 60 Prozent gehalten. Ebenfalls erworben wurden von dem Unternehmen die Anteile am Hochkar. Die beiden Skigebiete wurden fusioniert.