Nach SPÖ-Debakel: Bezirksvertreter sind schockiert und fassungslos

Montagnachmittag platzte die Meldung wie eine Bombe in das Lager der SPÖ. Beim Bundesparteitag in Linz am Samstag sind die Stimmen vertauscht worden. Nicht Hans Peter Doskozil ist neuer Parteichef der SPÖ, sondern Andreas Babler. Babler erhielt die 317 Stimmen beziehungsweise 52,7 Prozent.
„Das Ergebnis ist so zu akzeptieren. Es ist ein demokratischer Prozess. Gratulation an Andreas Babler. Aber überschattet wird das nun alles von diesem Dilettantismus der Wahlkommission. So etwas darf eigentlich gar nicht passieren“, sind Elvira Leitner und Herbert Hörmann schockiert. Die beiden Wieselburger waren am Samstag als Delegierte des Bezirks beim Bundesparteitag in Linz und am Sonntag noch von dem „sehr gut organisierten und zu tiefst demokratischen Parteitag beeindruckt.“ Das ist jetzt nach dieser Panne alles Geschichte.
Extrem schockiert zeigt sich auch Bezirksvorsitzender Andreas Danner aus Lunz am See über diese Wendung. Er war am Samstag beim Parteitag verhindert. Jetzt ist er fassungslos über diese neue Entwicklung. „Dass eine Parteiorganisation es nicht schafft, eine demokratische Wahl korrekt abzuführen und das richtige Ergebnis zu präsentieren, ist ein Armutszeugnis für unsere Partei. Da sollten sich einige Damen und Herren, die ihren Lohn von der SPÖ kassieren, überlegen, wie es für sie weitergeht. Denn viele Funktionäre haben ihre Freizeit am Samstag geopfert, ohne einen Cent dafür zu bekommen. Und dann so ein Chaos“, kann Danner nur den Kopf schütteln.
Dass nun Andreas Babler der neue Bundesvorsitzende wird, ist da für ihn nur mehr Nebensache, obwohl Danner immer Hans Peter Doskozil unterstützt hat. „Wer es jetzt letztendlich wird, ist schon egal. Es müssen ohnehin beide in einem Boot sitzen, um die SPÖ wieder aus diesem Tief zu holen. Vielleicht wäre am besten, Andreas Babler übernimmt den Parteivorsitz und Hans Peter Doskozil geht als Kanzlerkandidat ins Rennen“, sagt Danner.