Puchenstuben: Gesteinsblock sorgt für Ärger

Sie ist eine Touristenattraktion und beliebt bei Motorradfahrern – die Panoramastraße. Die zwölf Kilometer lange Gemeindestraße, die durch den Naturpark verläuft, ist seit einem Jahr aufgrund „Gefahr in Verzug“ auf unbestimmte Zeit gesperrt. Der Grund: Ein 30.000 m³ großer Gesteinsblock droht auf die Straße zu stürzen. Dieser muss abgetragen werden.
Bereits im Sommer 2020 wurden entschärfende Maßnahmen unternommen, um die Straße so lange wie möglich befahrbar zu halten. Trotzdem musste sie wieder gesperrt werden. Bautätigkeiten erfolgten seither keine. Besonders betroffen sind die Tourismusbetriebe entlang der Straße: „Die Wanderer und Motorradfahrer, die von der steirischen Seite kommen, fallen alle aus“, erzählt die Wirtin des Trefflingtalerhauses. Auch dem Gasthaus „Alte Schule“ in Trübenbach geht es nicht besser. „Es fährt kein Auto mehr vorbei, keiner bleibt stehen. Wir haben deswegen sicher ein Drittel weniger Umsatz gemacht. Ich finde es schlimm, dass für ein Jahr zugesperrt wird, ohne dass was gemacht wird“, schildert Maria Schweiger, die Betreiberin des Gasthauses.
Verständnis für den Unmut zeigt Ortschef Helmut Emsenhuber. „Das ist klar, dass die Gastronomen leiden. Aber auch ich als Bürgermeister halte den Kopf nicht hin, wenn was passiert. Der Stein gehört weg und wir handeln jetzt“, sagt Emsenhuber. Auch Gegenwind ist zu spüren: „Es sind bereits öfters von Unbekannten die Warntafeln entfernt, die Absperrungsketten abgerissen und die Betonleitwände umgeschmissen worden“, schildert er.
Die Gemeinde befindet sich in der Planungsphase. Es laufen bereits Gespräche mit der Wildbachverbauung und dem Bundesheer. Im Winter sollen weitere Gespräche folgen. Einige Punkte sind noch offen, wie der Abtransport der Gesteinsmassen und die Finanzierung. „Da Puchenstuben eine Abgangsgemeinde ist, werden wir das Land NÖ um eine großzügige Unterstützung bitten. An der Straße befinden sich Hauptwohnsitze. Das ist ein Grund, weshalb wir die Straße brauchen“, erklärt der Ortschef. Die Kostenhöhe ist noch unklar.
Im Frühjahr soll Hand angelegt werden. Ein Jahr lang wird die Panoramastraße mindestens noch gesperrt sein. Durchhalten also für Gastronomen und Anrainer.