Die Bratwurst am ersten Adventsonntag

Traditionell kommen dann in vielen Haushalten Bratwürstel mit Sauerkraut und Braterdäpfeln auf den Mittagstisch. NÖ-Bauernbunddirektor Paul Nemecek hofft, dass dieser Brauchtum heuer besonders gepflegt wird - auch als Unterstützung für die heimischen Schweinebauern.
Warum sich der Brauch nur in Teilen Österreichs so stark entwickelt hat, darüber wird gerätselt. Tatsächlich wurzelt der Bratwürstelsonntag in einer tiefbäuerlichen Tradition. Da man früher nicht alle Tiere im Winter durchfüttern konnte, war es üblich, um die Zeit des ersten Advent das Hausschwein zu schlachten. Damit gab es – noch vor der adventlichen Fastenzeit - frische Bratwürstel. In Oberösterreich pflegten bis zum Jahr 1914 die Fleischhauer ihren Stammkunden extra für diesen Anlass hergestellte Bratwürstel zu liefern. Auch Wirte kredenzten diese ihren treuesten Kunden.
Appell: Würste gleich direkt vom Bauern kaufen
„Machen wir diesen schönen Brauch doch zu einem österreichweiten Kulinarik-Sonntag im Advent – dabei ist das AMA-Gütesiegel ein guter Wegweiser. Oder die Würste gleich direkt vom Bauern kaufen“, appelliert NÖ Bauernbund-Direktor Paul Nemecek an die Landsleute die leckeren Bratwürstel nur aus österreichischer Herkunft zu kaufen. Gastro-Lockdown und fehlende Absatzmärkte haben den heimischen Schweine- und Rinderbauern nämlich schwer zugesetzt und für tieffallende Erzeugerpreise gesorgt
Noch viel älter als die Tradition des Bratwürstelsonntags sind übrigens die Bratwürstel selbst: Schon im ersten Jahrhundert vor Christi erschien im ersten römischen Kochbuch ein Rezept.