Alexander Egger neuer Primar der Anästhesiologie im LK Scheibbs

Erstellt am 01. Februar 2023 | 05:49
Lesezeit: 4 Min
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Der 38-jährige Mediziner Alexander Egger (rechts) übernimmt die Leitung der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Landesklinikum Scheibbs von Kurt Schlögl, der diese Abteilung seit 2004 geführt hat. Egger lebt mit seiner langjährigen Lebensgefährtin in Gaming, wo er auch aufgewachsen ist.
Foto: Christian Eplinger
Der Gaminger Mediziner Alexander Egger folgt Kurt Schlögl als Abteilungsvorstand der Anästhesiologie und Intensivmedizin.
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Mit Jänner ging eine Ära im Landesklinikum Scheibbs zu Ende. Kurt Schlögl, seit 1. April 1987 im Scheibbser Haus tätig und seit 1. Juli 2004 Primararzt und Leiter des damaligen Institutes für Anästhesiologie und Intensivmedizin verabschiedete sich in die Pension und übergab die nunmehrige Abteilungsleitung an den 38-jährigen Gaminger Mediziner Alexander Egger. Er hat damit auch die Primararztstelle von Schlögl übernommen.

„Eine perfekte, nahtlose und friktionsfreie Übergabe. Genau so soll es laufen“, betont Kurt Schlögl im NÖN-Gespräch. Alexander war schon im vergangenen Jahr als Oberarzt Schlögls Stellvertreter. „Die Kollegenschaft hat sich im Vorfeld intern auf Alexander Egger als Kandidaten aus dem Haus für meine Nachfolge geeinigt. Natürlich musste er danach genauso das Bewerbungsverfahren und Hearing durchlaufen. Aber die Entscheidung in der Landesgesundheitsagentur ist glücklicherweise relativ schnell gefallen, sodass wir die Übergabe gut vorbereiten konnten“, freut sich Schlögl.

Durch die 15 Stunden pro Woche hält sich mein Pensionsschock in Grenzen.“ Kurt schlögl

Er selbst wird weiterhin noch zwei Tage pro Woche (insgesamt 15 Stunden) im Landesklinikum im OP oder der Ambulanz tätig sein. „Das Spital war fast 36 Jahre lang meine zweite Heimat. Ich habe hier rund 2.700 Nachtdienste geleistet. Da es mir gesundheitlich gut geht, arbeite ich gerne noch im Team mit – allerdings, ohne dass ich mich um organisatorische oder administrative Angelegenheiten kümmern muss. Aber so bekomme ich auch keinen Pensionsschock“, lacht der 65-jährige Scheibbser, der durch seine räumliche Nähe zum Klinikum auch bei kurzfristigen Notfällen einspringen kann.

Dass sich die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin in Scheibbs in den vergangenen Jahrzehnten so gut weiterentwickelt hat, war zum Großteil Schlögls Verdienst. Denn als dieser seinerzeit in die Anästhesie kam, war es ein Zwei-Mann-Betrieb. „Früher war die Narkose ein Beiwerk für den Chirurgen. Heutzutage wären viele operativen Eingriffe nicht so möglich, wenn sich die Anästhesie nicht so weiterentwickelt hätte – auch bei uns im Haus“, weiß Schlögl und wird dabei von seinem Nachfolger bestätigt.

„Die Förderung und Ausbildung von Jungmedizinern war immer ein großes Anliegen von Kurt und hat dazu geführt, dass wir heute in der Lage sind ganz differenziert für jeden Eingriff und jeden Patienten das optimale Anästhesieverfahren anzuwenden“, erklärt Egger.

Differenzierte Anästhesie: Jeder muss alles können

In dem relativ kleinen, zwölfköpfigen Team muss jeder alles können. Denn im Nachtdienst ist man alleine, nicht wie in großen Häusern, wo sich jeder auf einen Bereich spezialisiert. „Natürlich sucht sich auch bei uns jeder seine Nischen, aber dieses breite Anästhesie- und Intensivmedizin-Spektrum bekommt man in großen Häusern gar nicht so mit wie bei uns. Das ist für unser Haus gerade auch als Ausbildungsstätte wichtig“, weiß Egger und freut sich, dass seit Herbst auch eine Blutwäschetherapie (Hämofiltration) in Scheibbs angeboten wird. „Das gibt es sonst nur in St. Pölten oder Amstetten. Damit müssen wir viele Patienten nicht mehr wegschicken“, erklärt Alexander Egger.

Dass gerade durch die Corona-Zeit die Intensivkompetenzen auch in den kleineren Häusern aufgewertet wurden, hat seit Jänner eine unmittelbare positive Folge für Scheibbs. Denn statt sechs Überwachungsbetten auf der Intensivstation hat man nun nur mehr vier Überwachungsbetten, stattdessen aber auch zwei „echte“ Intensivbetten. „Das wertet das Scheibbser Klinikum insgesamt und die Intensivabteilung natürlich entsprechend auf“, freut sich Egger, der sich für diese Aufwertung schon im Herbst stark gemacht hat. „Da spürt man, wie viel Energie in ihm steckt. Dieser frische Wind tut dem Team und dem Haus gut, denn auch wenn ich die Arbeit immer sehr gerne gemacht habe, für solche Entscheidungen ist es notwendig, Daten und Statistiken auch entsprechend aufzubereiten. Das hat Alexander, auch unterstützt von der kaufmännischen Direktion, perfekt gemacht“, lobt Schlögl.

Der 38-jährige Gaminger, der sich in der Freizeit auch bei der Flugrettung, dem Roten Kreuz und der Bergrettung engagiert, hat aber noch ein zweites „Steckenpferd“: die Notfallmedizin. Auch hier hat er schon Pläne im Kopf, um den Notarztdienst, der im Bezirk derzeit extern beim Roten Kreuz angesiedelt ist, zurück ins Landesklinikum zu holen. Dann könnten auch Assistenzärzte wieder Notarztdienste übernehmen.

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