Adieu, Herr Oberkellner

Erstellt am 29. Oktober 2021 | 13:14
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
erl43wbg_brauhaus_leoaigner
Diese Woche steht Leo Aigner das letzte Mal als Oberkellner im Wieselburger Brauhaus hinter der Schank. Mit 1. November geht er in Pension. „Aushelfen werde ich dann aber sicher auch noch das eine oder andere Mal“, lächelt der 62-Jährige.
Foto: Christian Eplinger
Seit 34 Jahren gehört Leo Aigner zum „Inventar“ im Brauhaus in Wieselburg. Am kommenden Sonntag hat er seinen letzten Arbeitstag.
Werbung

Am 21. Oktober feierte Leo Aigner seinen 62. Geburtstag. Zehn Tage später, am Sonntag, 31. Oktober, hat er seinen allerletzten Arbeitstag als Oberkellner im Wieselburger Brauhaus. „So wirklich vorstellen kann ich mir es noch nicht, dass ich künftig nur mehr als Gast ins Wirtshaus gehe und nicht selbst hinter der Schank stehe oder jemandem etwas serviere. Aber das wird schon noch kommen“, sagt Leo Aigner mit einem Lächeln.

Seit über 40 Jahren ist der gebürtige Waldviertler – er stammt ursprünglich aus Afterbach bei Raxendorf (Bezirk Melk) und wohnt mittlerweile seit 46 Jahren in Marbach – Kellner. Seine Lehre als Koch- und Kellner absolvierte er im Nibelungenhof in Marbach, danach war er im Fährhaus in Melk tätig, ehe er 1987 in den Brauhof nach Wieselburg wechselte, der so wie das Fährhaus damals von der Familie Jensch geführt wurde. Den Eigentümerwechsel von der Familie Jensch zur Familie Heindl im jetzigen Brauhaus hat er ebenso mitgemacht wie sämtliche Änderungen im Gastronomiebereich. „Früher hast du dich vor allem im Schankbereich durch die Rauchschwaden den Weg zu den Gästen bahnen müssen. Das ist inzwischen – zumindest für das Personal – schon viel angenehmer geworden, auch wenn es der Gastro den einen oder anderen Gast gekostet hat“, sagt Leo Aigner.

Wenn man diesen Job so lange macht, muss man ihn gerne machen, sonst verzichtet man nicht auf jedes Wochenende.“ leo aigner, Oberkellner

In über 40 Jahren in der Gastronomie hat er alles miterlebt. „Natürlich ist nicht immer alles super und man hat schon mal auch einen schwierigen Gast. Aber insgesamt war es mein Traumberuf und mit manchen Stammgästen haben sich echte Freundschaften ergeben. Wenn man das so lange macht, muss man es gerne machen, sonst verzichtet man nicht jahrelang auf das Wochenende.“ Genau auf diese „neue“ Freizeit freut er sich jetzt besonders. Auch wenn seine zwei Kinder und Enkelkinder schon mehr oder minder erwachsen sind. „Es wird ein neuer Lebensabschnitt mit mehr Zeit für alle Belange. Darauf freue ich mich schon“, sagt Leo Aigner.

Werbung