Karawane der Schüler sorgte für Debatten

Seit Schulbeginn ziehen jeden Morgen 400 Schüler karawanenartig vom Bahnhof Wieselburg in Richtung Gymnasium. Um halb zwei Uhr nach Unterrichtsende: das gleiche Bild. Denn seit die Busse nicht mehr direkt vor der Schule halten, müssen die Schüler den rund zehnminütigen Weg zu Fuß bewältigen. Das sorgte in den ersten Schulwochen für so manches Verkehrschaos.

Die Schüler blockieren bei ihrem Marsch die Straße durch das Siedlungsgebiet und bringen sich dadurch selbst oftmals in Gefahr. Pkw kommen nur im Schritttempo voran. „Besonders bei der unübersichtlichen Kurve zwischen Erlenstraße und Stadionstraße kam es schon zu gefährlichen Situationen“, schildert eine Schülerin.
Auch für die Direktorin war das keine zufriedenstellende Situation. „Wir haben zwar die Schüler auf den neuen Schulweg gut vorbereitet, aber wenn alle gleichzeitig unterwegs sind, ist der Gehsteig einfach zu schmal“, erklärt Sigrid Fritsch. Auch Fußabdruck-Markierungen auf dem Schulweg halfen wenig.
„Die Gemeinde ist uns sehr entgegengekommen. Der Schulweg ist derzeit für Autos tabu.“Sigrid Fritsch, Direktorin des BG/BRG Wieselburg
Gemeinsam mit der Gemeinde wurde jetzt eine zufriedenstellende Lösung gesucht. „Die Gemeinde ist uns da sehr entgegengekommen, denn der Schulweg in der schmalen Lindenstraße ist jetzt für Autos tabu“, erklärt die Direktorin.

Sie spricht auf die baustellenbedingte Umleitung an, die derzeit die Autofahrer zwingt, den Weg zur und von der Schule über die Erlaufpromenade zu nehmen. „Die Umleitung wird aber nur für rund drei Wochen gelten“, ebenso wie das ‚Einfahrt verboten‘-Schild in die Lindenstraße bei der Schule“, sagt Thomas Lichtenschopf vom Wieselburger Bauamt. Danach hoffe man darauf, dass die Verkehrsteilnehmer diese Route beibehalten.
Zusätzliche bauliche Maßnahmen seien derzeit nicht geplant. „Dort gibt es ja generell eine 30er-Zone“, betont Lichtenschopf. Auch von Anrainerseite gäbe es bislang keine Beschwerden. „Die sind froh darüber, dass sie den Busverkehr los sind“, sagt der Gemeindebediens-tete. Bewährt hat sich laut Direktorin Fritsch auch die „Kiss and go“-Zone direkt vor dem Schulgebäude, die ein sicheres Holen und Bringen der Schüler ermöglichen soll. Den schon gehörten Vorwurf an die Eltern, dass jetzt mehr „Eltern-Taxis“ unterwegs seien, kann Fritsch nicht bestätigen: „Ob jetzt mehr Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden, kann ich nicht sagen, aber generell funktioniert es jetzt sehr gut.“