Neues Wohnhaus: Anrainer alles andere als happy

Dass Hausbesitzer keine große Freude haben, wenn vor ihrem Haus ein zwei- bis dreigeschoßiges Mehrparteienhaus geplant wird, dafür zeigt auch ÖVP-Bürgermeister Karl Gerstl durchaus Verständnis.
„Dagegen machen können wir aber nichts. Denn das Areal ist seit Jahren als Bauland gewidmet. Dass sich der Grundbesitzer jetzt zum Verkauf entschieden und das Büro Haselmeyer zugeschlagen hat, ist Privatsache. Ich bin aber überzeugt, dass, so wie wir den Architekten Haselmeyer kennen, dieser bemüht ist, hier ein Projekt hinzustellen, das in die Siedlungsstruktur passt“, sagt Gerstl.
Projekt als Thema in Gemeinderatssitzung
Genaue Pläne gibt es für das 2.300 m 2 große Grundstück ohnehin noch nicht. In ersten Gesprächen war von 16 bis 20 Wohneinheiten die Rede, die nach Bauklasse eins bis zwei bei einer 35-prozentigen Bebauungsdichte dort gebaut werden könnten.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde das Projekt deswegen zum Thema, weil der Gemeinderat die Aufschließungszone freigeben musste, damit die Parzellen genau vermessen werden können.
„Einerseits ist es für uns als Gemeinde ja durchaus sinnvoll, wenn Baulücken geschlossen werden, wo die Infrastruktur direkt vor Ort liegt. Wir werden auch versuchen, dass die Verkehrserschließung über die künftige Landesstraße erfolgt, weil wir ohnehin nach Freigabe der Umfahrungsstraße das Mühlinger Siedlungsgebiet zum Ortsgebiet mit 50 km/h-Beschränkung machen wollen“, erklärt Gerstl.
Die SPÖ, die bereits im Vorfeld mit einem Dringlichkeitsantrag für die Absetzung dieses Tagesordnungspunktes gescheitert war, konnte trotz allem nicht überzeugt werden. Die anwesenden Oppositionsmandatare – drei von der SPÖ sowie FPÖ-Gemeinderat Alexander Hauer – und auch ÖVP-Gemeinderat Andreas Heilos stimmten vor den Augen einiger Anrainer, die als Zuhörer anwesend waren, gegen die Freigabe der Aufschließungszone.
Übrigens: Auch zwei andere Dringlichkeitsanträge der SPÖ-Fraktion schafften es nicht auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung der Landgemeinde. Die SPÖ begehrte zum einen die Ernennung von SPÖ-Mandatar Thomas Matuska zum EU-Gemeinderat sowie einen Bericht von Mobilitätsbeauftragter Monika Auer (ÖVP) über die Radwegpläne der Gemeinde.
„Wir sind etwas verwundert, dass wir im Vorfeld der Sitzung nicht mit diesen Wünschen konfrontiert wurden und sehen daher auch keine Dringlichkeit“, erläuterte Karl Gerstl die Ablehnung der Dringlichkeitsanträge durch die ÖVP-Mehrheit.