Online-Vortrag: Vom Schädling zum Nützling werden

Erstellt am 24. April 2021 | 05:17
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Mehr als 120 Teilnehmer folgten am Freitagabend den Vorträgen von Tim Janßen (rechts unten), Doris Raßhofer und Günther Reifer. Moderiert wurde das Online-Event von Reinhard Herok (links unten).
Foto: Screenshot/Faltner, Screenshot/Faltner
FH Campus Wieselburg lud zum Vortrag der „Vision einer Kreislaufwirtschaft“.
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Von der Wiege zur Bahre – von der Produktion über die Nutzung bis hin zum Abfall. Nach diesem Prinzip wird der Großteil der Konsumgüter aktuell behandelt. Die Fachhochschule Wiener Neustadt/Campus Wieselburg ist überzeugt: Dieses Wirtschaftssystem ist nicht nachhaltig, belastet die Umwelt und gefährdet die Gesundheit. Ein Lösungsansatz ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft, das darauf abzielt, Produkte, Materialien und Komponenten innerhalb eines Kreislaufes wieder zu nutzen, um Abfälle zu vermeiden.

Das Thema der Kreislaufwirtschaft beschäftigt den Campus Wieselburg seit Monaten besonders intensiv. So beginnt mit Herbst dort ein Bachelor-Studiengang, der sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema beschäftigt (die NÖN berichtete).

„Das ist ein Zeichen dafür, dass dieses Thema bei uns angekommen ist“, freut sich Reinhard Herok, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Green Marketing am Standort Wieselburg. Darüber hinaus gibt es am Campus auch seit einem Monat ein Institut für Nachhaltigkeit, das sich genau mit diesen Themen beschäftigt.

Um das Wissen über die Kreislaufwirtschaft zu intensivieren, hat die FH am Freitagabend zum Online-Event mit dem Titel „Die Vision einer Kreislaufwirtschaft ohne Abfall – Cradle to Cradle“ eingeladen. „Cradle to Cradle“ ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft, die ohne Müll auskommt.

Mensch, Tier und Natur nutzen – nicht schaden

Wie das funktionieren soll, erläuterten die drei Vortragenden Tim Janßen (Geschäftsführender Vorstand Cradle to Cradle, NGO Berlin), Doris Raßhofer (Leiterin Kommunikation, Gugler GmbH) und Günther Reifer (Gründer, Berater & Trainer Terra Institute GmbH). Tim Janßen steckt sich ein wesentliches Ziel: „Wir müssen vom Schädling zum Nützling werden!“

Es gehe um das Wirtschaften der Zukunft. Mit Lösungsansätzen meldete sich das Kommunikationshaus „gugler“ in Melk zu Wort. Dort ist „Cradle to Cradle“ in die Vision des Unternehmens fix integriert. „Wir wollen Mensch, Tier und Natur nicht nur nicht schaden, sondern ihnen nutzen“, betont Kommunikationsleiterin Doris Raßhofer.

Die „Cradle to Cradle“-Zertifizierung belohnte „gugler“ heuer ausschließlich mit Gold und sogar Platinum (im Punkt Energie). Was die Strategien sind? Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Unternehmens, ein Biotop, Schafe, die als Bio-Rasenmäher eingesetzt werden und sehr viel Biodiversität im Garten, wo sich die Natur ausbreiten kann.

„Wir haben eine eigene Permakultur für unser Mitarbeiter-Restaurant, unser Mittagessen wird dort geerntet“, erzählt Raßhofer. Sie und ihr Team sind überzeugt davon, dass die Kreislaufwirtschaft „die einzige Chance ist, um in die Zukunft zu kommen.“

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