Alles rund um den Kürbis
Am Kürbis zeigt sich schön, wie eng das Burgenland mit dem Balkan verbunden ist. Während im Rest Österreichs Kürbisse einst vor allem als Schweinefutter galten, gab es hier schon lange eine große Vielfalt an Speisekürbissen. Diese verdankt man den vielen Einwanderern aus Südosteuropa, die ihre Kürbiskultur mitbrachten. Jene Sorten, die hier angebaut werden, sind dieselben wie in Ungarn, Serbien oder Bulgarien.
Im Juni reifen die ersten Speisekürbisse, etwa eine längliche weiße Variante, deren Schale so dünn ist, dass sie mitgegessen werden kann. Sie werden meist geraspelt und als „saurer Kürbis“ als Zuspeise gegessen. Den ganzen Sommer über folgen Zucchini in großen Mengen, die mit Topfen und Rahm verkocht werden. Im Herbst reifen dann die Zentnerkürbisse (die charakteristischen, riesigen orangen und runden Exemplare) und der Kürbiskönig des Burgenlands: der Ungarische Blaue. Seine blaue Schale ist so dick und widerstandsfähig, dass er bei richtiger Lagerung bis in den nächsten Frühling frisch bleibt. Er schmeckt besonders intensiv, ein wenig karottig, jedenfalls sehr süß und wurde bzw. wird oft im Rohr gebacken – als Winteressen mit Fenchel oder Äpfeln.
Aber auch jene Kürbisse, die oft als Tierfutter verwendet werden, können köstlich sein, etwa der Schweinekürbis: Die Burgenlandkroaten im Mittelburgenland raspeln und salzen ihn, pressen ihn aus und backen ihn mit einem Teig belegt zu köstlichen Kürbisflecken. Die sind so gut, dass sie mittlerweile weit verbreitet sind. Auf den Geschmack gekommen?
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