"Corona-Impfung hat meine beiden Kinder krank gemacht"
Eine Marchfelderin (Name der Redaktion bekannt) ist verzweifelt. „Die Corona-Impfung hat meine beiden Kinder krank gemacht. Die Tochter liegt im Spital, auch mein Sohn hat starke Schmerzen und ist entsetzlich schwach“, erklärt sie im NÖN-Gespräch.
Begonnen hatte alles am 19. Juni: Das 19-jährige Mädchen wurde mit dem Serum von BioNTech/Pfizer geimpft. 24 Stunden später bekam es kaum noch Luft und klagte über massive Herzschmerzen. Im Landesklinikum Mistelbach wurden ein weit überhöhter Ruhepuls sowie schlechte Blutwerte festgestellt. Die Jugendliche musste mit der Diagnose Herzmuskelentzündung stationär aufgenommen werden.
„Meiner Tochter wird seither mehrmals täglich Blut abgenommen. Sie befindet sich in Dauermedikation und wird mit EKG überwacht. Jetzt wartet sie im Spital auf den Termin für ein Herz-MRT in einer Spezialklinik in St. Pölten“, berichtet die besorgte Mutter.
13-jähriger Sohn schlief 24 Stunden durch
Der 13-jährige Sohn wurde einen Tag nach seiner Schwester, ebenfalls mit BioNTech/Pfizer, geimpft und schlief danach 24 Stunden durch. Als auch er über Druck in der Brust klagte, wurde er vom Hausarzt ins Landesklinikum Mistelbach überwiesen. Da seine Blut- und Herzwerte in Ordnung waren, entließen ihn die Spitalsärzte mit fiebersenkenden Medikamenten in häusliche Pflege. „Mein Bub hat das Bett seither nicht verlassen, fühlt sich extrem schwach und hat sehr starke Kopfschmerzen“, so die Mutter.
Starke Impfreaktionen bei Kindern möglich
Sie bereue mittlerweile, dass sie der Impfempfehlung, die der Sohn aus der Schule mitgebracht hatte, gefolgt war. Sie wollte halt, dass ihre Lieblinge gut geschützt sind. Es gebe in ihrer Familie keinerlei Vorerkrankungen, die Großeltern hätten denselben Covid-19-Impfstoff erhalten und gut vertragen.
Die Marchfelderin ärgert sich über die einseitigen Nachrichten, die in der Öffentlichkeit kursieren: „Für meine Familie kommt die Information, dass solche erschreckenden Impfreaktionen bei Kindern auftreten können, leider zu spät. Ich kann nur hoffen, dass beide wieder ganz gesund werden und keine Langzeitschäden davontragen.“
Der Landessanitätsstab sowie der Großteil der Mediziner sprechen sich bekanntlich für die Impfung von Jugendlichen aus, um die sogenannte Herdenimmunität schneller zu erreichen. Auf der anderen Seite gibt es auch Ärzte, die eine differenzierte Sichtweise haben. Die NÖN sprach mit einer Allgemeinmedizinerin aus dem Bezirk. Sie meint: „Es gibt zwar eine Zulassung für die Impfstoffe, aber laut Weltgesundheitsorganisation und deutscher STIKO keine generelle Empfehlung, Jugendliche damit zu impfen.“
Kinder keine „Pandemie-Treiber“
Auch die WHO würde auf die erst kurze Erprobungszeit verweisen. Kinder seien definitiv keine „Pandemie-Treiber“. Darüber hinaus seien Langzeitfolgen noch nicht absehbar. Es müsse also eine gründliche und individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung gemacht werden, da Kinder generell sehr selten sehr schwer an Covid-19 erkranken, betont die Medizinerin: „Persönliche Aufklärung ist das Wichtigste.“
Übrigens: Das Landesklinikum Mistelbach wollte sich zum Fall nicht äußern. Die Gesundheitsbehörde wiederum kann nicht viel sagen. Gänserndorfs Bezirkshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Merkatz: „Wir sind nur für die Absonderung von Corona-Infizierten zuständig. Impfreaktionen scheinen bei uns nicht auf. Wir geben auch keine Impfempfehlungen ab.“