Mannsdorf: Bauern-Chef rudert zurück . Kammerobmann Manfred Zörnpfenning muss sich jetzt entschuldigen.

Einen ersten Etappensieg gegen seine Kritiker konnte nun der landwirtschaftliche Betrieb Sulzmann einfahren. Bezirksbauernkammer-Obmann Manfred Zörnpfenning muss sich für seine Äußerungen öffentlich entschuldigen.
Zur Erinnerung: Im Juni kam es zu einem Streit zwischen einer rumänischen Erntehelferin – unterstützt durch den Verein Sezonieri sowie die Gewerkschaft – und der Firma Sulzmann – vertreten durch Unternehmensberater Michael Slamanig. Die Erntehelferin prangerte die Wohn- und Arbeitsbedingungen an. Schimmel an den Wänden, Ungeziefer im Bett, eine Toilette für 21 Personen und Stundenlöhne von lediglich vier Euro bei Arbeitstagen, die bis zu 14 Stunden dauerten, waren die Vorwürfe der Rumänin.
„Ich entschuldige mich aufrichtig für meine damalige Äußerung.“Manfred Zörnpfenning, Bauernkammer-Obmann
Mehrere Behörden (Sozialversicherung, Finanzpolizei, Arbeitsinspektorat) nahmen darauf den Bauernhof unter die Lupe, fanden aber so gut wie nichts Verwerfliches bzw. Rechtswidriges. Lediglich eine der drei Unterkünfte war in keinem guten Zustand und musste von der Firma Sulzmann renoviert werden.

Davor hagelte es noch heftige Kritik von Zörnpfenning. Im NÖN-Interview meinte der Bauernkammer-Obmann damals: „Der Betrieb ist ein schwarzes Schaf unter den Spargelbauern. Die Helfer werden nicht wie Mitarbeiter, sondern wie Sklaven behandelt. So etwas darf man nicht tolerieren.“
Nun muss Zörnpfenning nach rechtlichem Druck der Gegenseite zurückrudern. Mittels Brief entschuldigte er sich „aufrichtig“ beim Betrieb Sulzmann: „Es war damals eine aufgeregte Situation, in der es galt, schwere Missstände aufzuklären. Meine Äußerungen erfolgten spontan und unüberlegt. Sie beruhten auf falschen Informationen und entsprachen nicht den Tatsachen.“