900 Jahre: Gemeinde feiert Geburtstag

Man schreibt das Jahr 1120 – oder ein paar Jahre früher bzw. später: Ein gewisser Wernhard schenkte gemeinsam mit seiner Gemahlin Sigela Klosterneuburg einen Weingarten zu „Sweinwart“. Heuer begeht die Gemeinde ihr 900-jähriges Jubiläum.
„Wir haben uns für das Jahr 2022 entschieden, da 1972 die 850-Jahr-Feier stattgefunden hat“, so ÖVP-Bürgermeisterin Marianne Rickl. Die früheste urkundliche Erwähnung des Ortes findet dich im Klosterneuburger Traditionsbuch. Im Mittelalter wurden Schenkungen mit Nennung der Schenker und anwesender Zeugen eingetragen.
Mit einer genauen Datierung hatten es die Herrschaften damals nicht so. Die können Historiker anhand verschiedener Kriterien lediglich auf einen Zeitraum eingrenzen. Immerhin: Das Datum ist vom NÖ Landesarchiv offiziell bestätigt.
Viertelfestival macht ebenfalls Station
Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird ein Festwochenende am 24./25. September sein – mit großem Festakt am Sonntag und Rahmenveranstaltungen am Samstag. Das Viertelfestival macht ebenfalls Station. Eine Künstlergruppe wird dabei das alte Gemeindeamt – übrigens seit 110 Jahren im Besitz der Kommune – bespielen. Militärische Präsenz geballten Ausmaßes ist am 22. Juli bei der Angelobung zu warten.
Bei so viel Tradition wird auch auf die Moderne nicht vergessen. Die Gemeinde bekommt einen virtuellen 360-Grad-Auftritt. Mit einer speziellen Technik wird es möglich sein, die Sehenswürdigkeiten und Gebäude wie den Meierhof online zu besichtigen. Der derzeit nicht mehr benützbare hölzerne Übergang vom Hofkeller in den Meierhof wird neugestaltet. Passend für eine Weinbaugemeinde wird es einen Jubiläumswein 2022 geben.
900 Bäume für 900 Jahre
Ein Jubiläumsprojekt ist bereits umgesetzt: 900 Bäume für 900 Jahre. Am Birngrund wächst ein neuer Wald heran. Erst kurz vor Weihnachten wurden die Pflanzen gesetzt, nun muss das Gelände für einige Jahre eingezäunt bleiben und wird dann für die Naherholung zur Verfügung stehen. „Wir arbeiten derzeit an der Attraktivierung des dortigen Rastplatzes“, so Rickl weiter.
Für Rickl ist das Jubiläumsjahr eine Chance für persönliche Kontakte: „Ich freue mich darauf, endlich wieder gemeinsam Feste feiern zu können, kulturelle Events abzuhalten und auf die Begegnungen mit den Menschen.“ Die Ortschefin verweist zudem auf die „positiven Entwicklungen“ des Ortes: „Im Siedlungsgebiet Hörstadt wird es wieder Bauplätze geben, das in Aufschließung befindliche Betriebsgebiet in der Nähe des Bahnhofes trägt dazu bei, Arbeitsplätze zu erhalten und auszubauen.“
Erfreut ist die Ortschefin über die florierende Landwirtschaft. Viele Betriebe werden von der jungen Generation übernommen. Die Bauern sichern die Nahversorgung – es gibt zwei Hofläden.