„Filmfestival der anderen Art“ begeisterte Groß-Enzersdorf

Ein gelungenes Filmfestival der anderen Art – das muss den Organisatoren der „Suburbinale“, Medienwissenschafter Georg Vogt und „Machbar“ Moritz Jahoda attestiert werden: Filme, die einen Bezug zu „Suburbia“, zur Vorstadt, haben, Dokumentarisches, Künstlerisches, thematisch breit gefächert und von regional bis international gemacht und besucht.
Zwischen den Filmen interessante Gespräche mit den Filmemachern und im Fall des Groß-Enzersdorfer Schwerpunkts, der Zusammenschnitt zufällig aufgefundener, alter Privatfilme, die mit Hilfe der heimatkundlich interessierten Bevölkerung nun untertitelt werden können. Unfair eigentlich, hier etwas herauszuheben, dennoch: Der Kurzfilm des Spaniers Juan Lestas, der in der Coronazeit aus den Fenstern seiner Wohnung in schönen Alltagsbildern das Vergehen der Zeit festhielt, berührte besonders.
Dokumentation über die „Notgalerie“ in der Seestadt
Herausragend auch „Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst“, die herrlich ironische Dokumentation von Christoph Schwarz über die „Notgalerie“ von Reinhold Zisser in der Seestadt oder die Semi-Doku „Du Hund Du“, in der Benjamin Laabmayer augenzwinkernd Alltäglichkeiten in einem Schwimmbad festhält.
Interessant und nach wie vor aktuell und erschütternd: „Schau wie schön!“, die engagierte Filmdokumentation aus dem Jahr 1976 der ORF-Journalisten Helmut Voitl und Elisabeth Guggenberger über die fortschreitende „Verschandelung Österreichs“. Dem Filmemacher-Duo war ein Schwerpunkt gewidmet. Voitl, mittlerweile 82, war auch ein diskussionsfreudiger Gast im Hotel am Sachsengang.